Heute steht eine immer größere Menge an Inhalten zur Verfügung – sei es auf Websites im Internet, im Extranet oder im Intranet.
Personalisierung konzentriert sich darauf, dem Benutzer eine maßgeschneiderte Umgebung bereitzustellen, in der dynamische Inhalte angezeigt werden, die entsprechend den spezifischen Anforderungen ausgewählt werden – sei es auf Grundlage vordefinierter Profile, der Benutzerauswahl oder des interaktiven Benutzerverhaltens.
Personalisierung umfasst drei Hauptelemente:
Benutzer
Verfügen über Einzel- und Gruppenprofile. Diese Profile enthalten Merkmale (wie Tätigkeitsbeschreibung, Standort, Interessen), die zur Personalisierung der angezeigten Inhalte verwendet werden können.
Ergreifen Maßnahmen. Diese können analysiert und mit Verhaltensregeln abgeglichen werden, um die angezeigten Inhalte benutzerspezifisch anzupassen.
Inhalt
Ist das, was der Benutzer sehen möchte. Bevorzugt sollten dies Inhalte sein, die für die Erfüllung der Aufgaben des Benutzers interessant und nützlich sind.
Kann kategorisiert werden und daher Benutzern gemäß vordefinierten Regeln zur Verfügung gestellt werden.
Muss dynamisch sein.
Anders ausgedrückt: Die Inhalte müssen in gewisser Weise vom Benutzer abhängig sein. Wenn jeder Benutzer dieselben Inhalte sieht, ist die Personalisierung redundant.
Regeln
Legen fest, wie die Personalisierung tatsächlich vor sich geht, sowie welche Inhalte der Benutzer sehen kann und wann.
Es gibt zwei Arten von Personalisierung:
Explizit
Benutzerspezifische Anpassung: Hierbei wählt der Benutzer aus einer Reihe von Inhaltsquellen aus.
Implizit
Regelbasiert: Geschäftsführer legen basierend auf bestimmten Profilen und/oder Verhaltensweisen bestimmte Regeln für Aktionen fest.
Einfaches Filtern: Die Auswahlen werden basierend auf vordefinierten Profilen auf Benutzer- und/oder Gruppenebene vorgenommen.
Kollaboratives Filtern/Empfehlungsfiltern: Das Benutzerverhalten wird unter Einhaltung vordefinierter Regeln registriert. Diese Regeln basieren auf dem Verhalten, das bei Personen mit ähnlichen Interessen beobachtet wurde. Die erfassten Informationen werden dazu verwendet, die angezeigten Informationen benutzerspezifisch anzupassen – vor allem in Form von Empfehlungen.
Wie und wann kann die Personalisierung verwendet werden?
Die Personalisierung kann in vielen Fällen verwendet werden, wie zum Beispiel:
Intranetseiten
Inhalte können basierend auf dem Standort, der Abteilung und/oder der Rolle eines Benutzers angeboten werden, die bereits in einem internen Netzwerk festgelegt ist.
Je nach der verfügbaren Auswahl hat der Benutzer noch weitere Auswahlmöglichkeiten.
Benutzer benötigen Anmeldedaten zur Autorisierung. Dies wird mit einem Profil verknüpft, das die erforderlichen Informationen für die Personalisierung bereitstellt – wie zum Beispiel den Standort, die Beziehung zum Produkt, die Nutzungsgeschichte, Budgetierungsverpflichtungen usw.
Solche Instanzen können auch standortübergreifend genutzt werden, wie zum Beispiel in den folgenden Fällen:
Unternehmen, die Websites für einen hochgradig spezialisierten Bereich ihres Markts bereitstellen, zum Beispiel Pharmaunternehmen, die Ärzten eine spezialisierte Website bereitstellen.
Unternehmen, die Websites bereitstellen, mit denen ihre Kunden aktuelle Konto- und Rechnungsinformationen anzeigen können, so zum Beispiel Telekommunikationsanbieter.
Verkaufs- und Vertriebs-Website
Verkaufs- und Vertriebswebsites wie Amazon können ein Benutzerprofil mit der Kauf- und Suchhistorie des Benutzers kombinieren, um Empfehlungen dazu auszusprechen, was den Benutzer als Nächstes interessieren könnte.
Such-Websites
Viele große Suchmaschinenwebsites verfügen über leistungsstarke Analyse-Tools, die das Benutzerverhalten, die eingegebenen Suchbegriffe und die tatsächlich besuchten Websites aufzeichnen. Dies wird dann für die benutzerdefinierte Anpassung der bereitgestellten Inhalte verwendet – vor allem im Hinblick auf die Anzeige von Werbung.
Stärken der Personalisierung und zu berücksichtigende Punkte
Personalisierung sollte aus folgenden Gründen eingesetzt werden:
Der Benutzer profitiert von einer komfortablen, fokussierten Website.
Personalisierung kann für die automatische Übertragung des Zugriffs auf die neueste Version der Inhalte verwendet werden.
Den Benutzern stehen Social-Collaboration-Funktionen zur Verfügung, über die sie miteinander kommunizieren können, da sie anhand ihrer Profile identifiziert werden können.
Einem Benutzer können die benötigten Inhalte für die Ausführung einer bestimmten Aufgabe bereitgestellt werden. Innerhalb des Intranets eines Unternehmens kann dies ein wertvolles Tool zur Verbreitung von Informationen sein.
Einem Benutzer können die benötigten/gewünschten Inhalte bereitgestellt werden, sodass der Zeitaufwand für Suchvorgänge verringert wird.
Der Anbieter der Inhalte kann nach spezifischen Benutzerkategorien steuern, welche Inhalte angezeigt werden.
Es können Regeln für die Bereitstellung von Inhalten auf Grundlage der Kombination sowohl von Benutzereigenschaften als auch -verhaltensweisen festgelegt werden. Dies stellt einen ausgeklügelten Mechanismus für die Personalisierung des Weberlebnisses bereit.
Berücksichtigen Sie beim Einsetzen von Personalisierung Folgendes:
Leistung
Natürlich haben die zusätzlichen Analysen und Bewertungen Auswirkungen auf die Leistung. Dennoch sind die eingesetzten Methoden äußerst anspruchsvoll und können optimiert werden, um negative Auswirkungen zu minimieren.
Autorisierung
Personalisierung erfordert einen Anmeldemechanismus, da die Website den Benutzer identifizieren muss.
Caching
Die Speicherung im Cache ist ein Aspekt, der sich für den Benutzer im Zusammenhang mit Leistung und Genauigkeit bemerkbar macht: Wie schnell stellt die Website personalisierte Inhalte bereit? Und sind diese immer aktuell?
Die Speicherung im Cache ist eine wichtige Überlegung für die Konfiguration der Personalisierung und es ist ein gewisser Zeitaufwand erforderlich, um sicherzustellen, dass die richtige Implementierung verwendet wird.
TIPP
Die Auswirkungen der Personalisierung auf die Leistung und damit zusammenhängende Themen zum Zwischenspeichern werden im Dokument Leistungsoptimierung näher erläutert.
Genauigkeit der Regeln
Die Personalisierung, die durch die Rückverfolgung des Benutzerverhaltens oder durch die Festlegung von Regeln auf Grundlage des Benutzerprofils umgesetzt wird, muss genau und logisch erfolgen.
Es gibt für Benutzer nichts Frustrierenderes, als nur aufgrund der ungenauen Logik einer Regel Inhalte aufgezwungen oder vorenthalten zu bekommen.
Daher müssen die Regeln gut durchdacht sein. Die Anforderungen des Benutzers müssen dabei immer im Vordergrund stehen. Dies kann sehr mühsam sein und darf nicht unterschätzt werden. Die Festlegung der geschäftlichen Regeln ist häufig aufwendiger als die technischen Maßnahmen bei der Implementierung der Personalisierung.
Wann ist sie einzusetzen?
Wie viele Funktionen im Internet ist auch Personalisierung mit Vorsicht einzusetzen. Ist Ihr Einsatz wirklich von Vorteil für den Benutzer? Dies sollte immer die erste Überlegung sein. Darüber hinaus sollte ergründet werden, ob das gewünschte Ziel mit einer anderen Methode mit geringerem Aufwand erreicht werden kann. Mit der Personalisierung ist das Risiko verbunden, dass die Benutzer die Funktion nur ein einziges Mal konfigurieren (um zu sehen, wie sie funktioniert), da sie ihnen keine echten Vorteile verschafft.
Personalisierung ist nur von Bedeutung, wenn der Inhalt dynamisch und gewissermaßen vom Benutzer abhängig ist. Werden allen Benutzern dieselben Inhalte angezeigt, ist die Personalisierung redundant.
Vertraulichkeit
Viele Benutzer machen sich Sorgen um Datenschutz und -sicherheit. Insbesondere gilt dies für Daten, die bei der Rückverfolgung ihres Verhaltens beim Surfen im Internet abgerufen werden.
Personalisierung und Zugriff
Personalisierung sollte separat von der Zugriffssteuerung betrachtet werden, allerdings gibt es einen Zusammenhang zwischen beidem.
Personalisierung selbst sorgt für keinerlei Form der Zugriffssteuerung. Es handelt sich um eine einfache Methode der Steuerung dessen, was der Benutzer sieht, und hält den Benutzer nicht davon ab, auf andere Inhalte zuzugreifen. Wie bei jeder Art von Inhalten müssen die korrekten Zugriffssteuerungen bereits zugewiesen sein.
Allerdings kann die Zugangskontrolle verwendet werden, um eine Art der Personalisierung zu entwickeln. Wenn Sie einem Benutzer den Zugriff auf Inhalte gewähren oder untersagen, hat dies unvermeidlich Auswirkungen auf die Auswahl der Inhalte, die zur Verfügung stehen – wodurch das Weberlebnis der Benutzer personalisiert wird.
Verfügbare Komponenten für die Personalisierung
Mit AEM werden verschiedene Komponenten für die Personalisierung bereitgestellt. Manche ermöglichen es den Benutzern, sich anzumelden und ihre Profile zu bearbeiten, andere (wie My Gadgets) dagegen ermöglichen den Benutzern die Konfiguration einer bestimmten Seite:
Titel im Sidekick
Zweck
Geprüftes Kennwort-Feld
Fordert zur Eingabe des Kennworts und Bestätigung des Kennworts auf.
Kombinierte Anmeldung und Registrierung
Ermöglicht dem Benutzer, sich entweder bei einem vorhandenen Konto anzumelden oder sich für ein neues Konto zu registrieren.
Formular-Adressfeld
Ein komplexes Feld, das die Eingabe einer internationalen Adresse ermöglicht.
Formular-Beginn
Startet eine Formulardefinition
Formular-Captcha
Ein Feld, das aus einem automatisch aktualisierten alphanumerischen Wort besteht. Die Captcha-Komponente schützt Websites vor Bots.
Formular-Kontrollkästchengruppe
Mehrere Elemente, die als Liste angeordnet sind und denen Kontrollkästchen vorangestellt sind. Benutzer können mehrere Kontrollkästchen auswählen.
Formular-Dropdownliste
Mehrere Elemente, die als Dropdown-Liste angeordnet sind. Der Schalter für die Mehrfachauswahl gibt an, ob mehrere Elemente aus der Liste ausgewählt werden können.
Formular-Ende
Beendet die Formulardefinition
Formular-Datei-Upload
Ein Upload-Element, mit dem der Benutzer eine Datei zum Server hochladen kann.
Ausgeblendetes Formular-Feld
Dieses Feld wird dem Benutzer nicht angezeigt. Mit ihm kann ein Wert zum Client und zurück zum Server übertragen werden. Für dieses Feld gelten keine Beschränkungen.
Formular-Bildschaltfläche
Eine zusätzliche Senden-Schaltfläche für das Formular, die als Bild dargestellt wird.
Formular-Kennwortfeld
Identisch mit einem Textfeld, doch nur eine Zeile ist zulässig und die Texteingabe des Benutzers ist im Feld nicht sichtbar.
Formular-Optionsfeldgruppe
Mehrere Elemente, die als Liste angeordnet sind und denen Optionsschalter vorangestellt sind. Benutzer dürfen nur einen Optionsschalter auswählen.
Formular-Senden-Schaltfläche
Eine zusätzliche Senden-Schaltfläche für das Formular, wobei der Titel als Text auf der Schaltfläche dargestellt wird.
Formular-Textfeld
Ein Textfeld, in das Benutzer Informationen eingeben können.
Meine Gadgets
Ermöglicht die Auswahl eines der verfügbaren Gadgets.
Profil – Avatar-Foto
Ermöglicht die Eingabe eines Avatar-Fotos.
Profil – Genauer Name
Eingabe von Namendetails, einschließlich Elemente wie Titel, zweiter Vorname und Suffix, falls erforderlich.
Profil – Anzeigename
Anzuzeigender Name.
Profil – E-Mail-Adresse
Eingabe einer E-Mail-Adresse.
Profil – Geschlecht
Ermöglicht die Eingabe des Geschlechts.
Profil – Primäre Telefonnummer
Ermöglicht die Eingabe einer Telefonnummer.
Profil – Primäre URL
Ermöglicht die Eingabe einer URL.
Profil – Allgemeine Texteigenschaft
Profil – Eigenschaften.
Anmelden
Ermöglicht die Eingabe eines Benutzernamens und eines Kennworts bei der Anmeldung.
Abmelden
Gibt den derzeit angemeldeten Benutzer an und stellt einen Link zum Abmelden zur Verfügung.
Tag-Cloud
Eine Tag-Cloud zeigt eine grafisch dargestellte Auswahl der Tags auf Ihrer Website
Teaser
Ein auf einer Hauptseite angezeigtes Stück Inhalt (für gewöhnlich ein Bild), das Benutzer zum Zugriff auf den darunterliegenden Inhalt „überreden“ soll.
Personalisierung und Community-Inhalte
Community-Funktionen wie Blogs, Foren und Kalender generieren Community-Inhalte, die gemeinhin als benutzergenerierte Inhalte bezeichnet werden. Wurden benutzergenerierte Inhalte in eine aus mehreren AEM-Instanzen bestehende Veröffentlichungsumgebung eingegeben (eine Veröffentlichungsfarm), war hierbei eines der größten Probleme die instanzenübergreifende Synchronisierung der benutzergenerierten Inhalte.
Ohne Communities-Erweiterung gibt es verschiedene Methoden, das Problem der Konsistenz des benutzergenerierten Inhalts anzugehen:
Synchronisierung der verschiedenen Veröffentlichungsinstanzen, falls erforderlich
Senden des UGC von der Veröffentlichungsinstanz an die Autorenumgebung, von wo aus dieser auf eine ähnliche Weise wie Seiteninhalte veröffentlicht werden kann
Die Methode, die verwendet wird, um die Konsistenz des benutzergenerierten Inhalts über mehrere Veröffentlichungsinstanzen hinweg zu erzielen, sollte sorgfältig gestaltet und auf ihre Leistung und Konsistenz hin überprüft werden.