Rollout-Konflikte

Konflikte sind möglich, wenn neue Seiten mit demselben Seitennamen im Blueprint-Zweig und in einem abhängigen Live Copy-Zweig erstellt werden. Solche Konflikte müssen nach dem Rollout gehandhabt und aufgelöst werden.

Konfliktbehandlung

Wenn Konfliktseiten (in den Blueprint- und Live Copy-Zweigen) vorhanden sind, gestattet Ihnen MSM die Definition, wie (oder sogar ob) dieser Konflikt behoben werden soll.

Um sicherzustellen, dass der Rollout nicht gesperrt ist, können mögliche Definitionen Folgendes umfassen:

• Welche Seite (Blueprint oder Live Copy) während des Rollouts Vorrang hat
• Welche Seiten umbenannt werden (und wie)
• Wie dies jeglichen veröffentlichten Inhalt beeinflusst

Das vorkonfigurierte Standardverhalten von AEM besteht darin, dass veröffentlichte Inhalte davon unbeeinflusst bleiben. Wenn also eine Seite, die im Live Copy-Zweig manuell erstellt wurde, veröffentlicht wurde, wird dieser Inhalt nach der Konfliktbehandlung und dem Rollout auch weiterhin veröffentlicht.

Neben der Standardfunktion können auch benutzerdefinierte Konflikt-Handler hinzugefügt werden, um verschiedene Regeln zu implementieren. Diese können auch Veröffentlichungsaktionen als einzelner Prozess zulassen.

Beispiel-Szenario

In den folgenden Abschnitten werden wir zum Veranschaulichen der verschiedenen Verfahren zur Konfliktbewältigung das Beispiel einer neuen Seite b verwenden, die sowohl im Blueprint- als auch im Live Copy-Zweig (manuell) erstellt wurde:

• Blueprint: /b

  Hauptseite mit einer untergeordneten Seite, bp-level-1

• Live Copy: /b

  Eine im Live Copy-Zweig manuell erstellte Seite mit einer untergeordneten Seite, lc-level-1

  • Bei Veröffentlichung als /b aktiviert, zusammen mit der untergeordneten Seite

Vor dem Rollout

Rollout-Manager und Konfliktbehandlung

Mit dem Rollout-Manager können Sie das Konflikt-Management aktivieren oder deaktivieren.

Dies erfolgt mithilfe der OSGi-Konfiguration von Day CQ WCM Rollout Manager. Legen Sie den Wert Konflikt mit manuell erstellten Seiten beheben (rolloutmgr.conflicthandling.enabled) auf „true“ fest, wenn der Rollout-Manager Konflikte von einer Seite bewältigen soll, die in der Live Copy mit einem in der Blueprint vorhandenen Namen erstellt wurde.

AEM verfügt über ein vordefiniertes Verhalten, wenn das Konflikt-Management deaktiviert wurde.

Konflikt-Handler

AEM nutzt Konflikt-Handler zum Lösen von Seitenkonflikten, die beim Rollout von Inhalten von einer Blueprint zu einer Live Copy vorliegen. Das Umbenennen von Seiten ist die übliche (nicht die einzige) Methode, um solche Konflikte zu lösen. Es können mehrere Konflikt-Handler verwendet werden, um eine Auswahl verschiedener Verhaltensweisen zu ermöglichen.

AEM bietet:

• Die Standard-Konflikt-Handler:
  • ResourceNameRolloutConflictHandler
• Die Möglichkeit, einen benutzerdefinierten Handler zu implementieren
• Den Service-Ranking-Mechanismus, mit dem Sie die Priorität jedes einzelnen Handlers festlegen können
  • Der Service mit dem höchsten Ranking wird verwendet.

Standard-Konflikt-Handler

Der standardmäßige Konflikt-Handler ist ResourceNameRolloutConflictHandler.

• Mit diesem Handler hat die Blueprint-Seite Vorrang.
• Das Service-Ranking für diesen Handler wurde als niedrig festgelegt (d. h. unterhalb des Standardwerts für die Eigenschaft service.ranking), da davon ausgegangen wird, dass benutzerdefinierte Handler ein höheres Ranking benötigen. Das Ranking ist jedoch nicht das absolute Minimum, um bei Bedarf Flexibilität zu gewährleisten.

Dieser Konflikt-Handler hat Vorrang vor dem Blueprint. Die Live Copy-Seite /b wird beispielsweise innerhalb des Live Copy-Zweiges nach /b_msm_moved verschoben.

• Live Copy: /b

  wird innerhalb der Live Copy nach /b_msm_moved verschoben. Dies dient als Sicherung und stellt sicher, dass keine Inhalte verloren gehen.

  • lc-level-1 wird nicht verschoben.

• Blueprint: /b

  wird beim Rollout auf die Live Copy-Seite /b verschoben.

  • bp-level-1 wird beim Rollout zur Live Copy verschoben.

Nach dem Rollout

Angepasste Handler

Mit benutzerdefinierten Konflikt-Handlern können Sie Ihre eigenen Regeln implementieren. Mit dem Service-Ranking-Mechanismus können Sie auch definieren, wie sie mit anderen Handlern interagieren.

Benutzerdefinierte Konflikt-Handler können:

• gemäß Ihren Anforderungen benannt werden;
• gemäß Ihren Anforderungen entwickelt/konfiguriert werden.
  • Sie können beispielsweise einen Handler entwickeln, der der Live Copy-Seite Vorrang einräumt.
• so konzipiert sein, dass die Konfiguration unter Verwendung der OSGi-Konfiguration erfolgt. Insbesondere gilt:
  • Das Service-Ranking legt die Reihenfolge in Bezug auf die anderen Konflikt-Handler fest (service.ranking).
    • Der Standardwert ist 0.

Verhalten, wenn die Konflikt-Behandlung deaktiviert ist

Wenn Sie die Konfliktbehandlung manuell deaktivieren, führt AEM keine Maßnahmen für konfliktbehaftete Seiten durch. Für Seiten, die keine Konflikte aufweisen, wird der Rollout erwartungsgemäß durchgeführt.

In diesem Fall hat die Live Copy effektiv Vorrang. Die Blueprint-Seite /b wird nicht kopiert und die Live Copy-Seite /b bleibt unberührt.

• Blueprint: /b

  wird überhaupt nicht kopiert, sondern ignoriert.

• Live Copy: /b

  Bleibt gleich.

Nach dem Rollout

Service-Rangfolge

Die OSGi-Service-Rangfolge kann zum Definieren der Priorität von einzelnen Konflikt-Handlern verwendet werden.

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