In diesem Dokument werden die wichtigsten Empfehlungen beim Entwerfen Ihres Adobe Campaign-Datenmodells erläutert.
Das Adobe Campaign-System ist äußerst flexibel und kann über die ursprüngliche Implementierung hinaus erweitert werden. Obwohl die Möglichkeiten unbegrenzt sind, ist es wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen und eine solide Grundlage zu schaffen, um mit der Entwicklung Ihres Datenmodells zu beginnen.
Genauere Informationen zu den in Campaign integrierten Tabellen und ihrer Beziehung zueinander finden Sie in diesem Abschnitt.
Lesen Sie diesen Abschnitt, um mit Campaign-Schemata zu beginnen.
Erfahren Sie auf dieser Seite, wie Sie Erweiterungsschemata konfigurieren können, um das konzeptionelle Datenmodell der Adobe Campaign-Datenbank zu erweitern.
Adobe Campaign ist ein leistungsstarkes kanalübergreifendes System zur Kampagnenverwaltung, das es Ihnen ermöglicht, Online- und Offline-Strategien zu kombinieren, um personalisierte Kundenerlebnisse bereitzustellen.
Während die meisten E-Mail-Dienstleister für die Kundenkommunikation einen listenorientierten Ansatz verfolgen, setzt Adobe Campaign eine relationale Datenbank ein, um eine breitere Sicht auf die Kunden und ihre Eigenschaften zu nutzen.
Um Beschreibungen der einzelnen Tabellen aufzurufen, navigieren Sie zu "Admin" > "Konfiguration" > "Datenschemata", wählen Sie eine Ressource aus der Liste und klicken Sie auf die Registerkarte Dokumentation.
Adobe Campaign ermöglicht das Erstellen einer benutzerdefinierten Empfängertabelle. In den meisten Fällen wird jedoch empfohlen, die integrierte Empfängertabelle zu nutzen, die über zusätzliche vordefinierte Tabellen und Funktionen verfügt.
Welche Daten sollten an Adobe Campaign gesendet werden? Es ist äußerst wichtig festzustellen, welche Daten Sie für Ihre Marketing-Aktivitäten benötigen.
Adobe Campaign ist weder ein Data Warehouse noch ein Reporting-Tool. Versuchen Sie also nicht, alle möglichen Kunden und zugehörige Daten in Adobe Campaign zu importieren bzw. Daten zu importieren, die nur dem Erstellen von Berichten dienen werden.
Um zu entscheiden, ob ein Attribut in Adobe Campaign erforderlich ist, fragen Sie sich, ob es in eine der folgenden Kategorien passt:
Wenn ein Attribut nicht in eine dieser Kategorien fällt, benötigen Sie es wahrscheinlich nicht in Adobe Campaign.
Um eine gute Architektur und Systemleistung sicherzustellen, befolgen Sie die folgenden Best Practices, wenn Sie Daten in Adobe Campaign einrichten.
Felder müssen in einer Tabelle gespeichert werden, wenn sie Zielgruppenbestimmungs- oder Personalisierungszwecken dienen. Anders ausgedrückt: Wird ein Feld nicht zum Senden einer personalisierten E-Mail oder als Kriterium in einer Abfrage verwendet, nimmt es unnötigerweise Speicherplatz in Anspruch.
Zusätzlich zu dem in den meisten Tabellen standardmäßig definierten Schlüsseln autouid und autopk sollten Sie gegebenenfalls einige logische oder geschäftliche Schlüssel (Kundennummer usw.) hinzufügen. Diese können später für Importe, Abstimmungen oder Daten-Packages verwendet werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Kennungen.
Effiziente Schlüssel sind unverzichtbar für hohe Leistung. Mit Snowflake können Sie numerische oder zeichenfolgenbasierte Datentypen als Schlüssel für Tabellen einfügen.
Das Attribut autouuid gilt nur für Enterprise (FFDA)-Bereitstellungen.
Adobe Campaign-Ressourcen verfügen über drei Kennungen (IDs). Sie können auch eine zusätzliche Kennung hinzuzufügen.
Die folgende Tabelle beschreibt diese Kennungen und ihren Zweck.
Kennung | Beschreibung | Best Practices |
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ID |
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Name (oder interner Name) |
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Titel |
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Im Kontext einer Enterprise (FFDA)-Bereitstellung ist der Primärschlüssel von Adobe Campaign eine automatisch generierte UUID für alle integrierten Tabellen. Eine UUID kann auch für benutzerdefinierte Tabellen verwendet werden. Weitere Informationen
Zwar ist die Anzahl der IDs unbegrenzt, doch sollten Sie auf die Größe Ihrer Datenbank achten, um optimale Leistung sicherzustellen. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie die Einstellungen für die Bereinigung von Instanzen anpassen. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie in diesem Abschnitt.
Für jede in Adobe Campaign erstellte Tabelle sind Primärschlüssel erforderlich.
Die meisten Unternehmen importieren Datensätze aus externen Systemen. Während der physische Schlüssel der Empfängertabelle das "id"-Attribut ist, kann zusätzlich ein benutzerdefinierter Schlüssel festgelegt werden.
Dieser benutzerdefinierte Schlüssel ist der eigentliche Hauptschlüssel des Datensatzes im externen System, das Daten für Adobe Campaign bereitstellt.
Beim Erstellen einer benutzerdefinierten Tabelle stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung:
Achten Sie bei großen Tabellen auf die "eigene" Integrität. Durch das Löschen von Datensätzen, die über große Tabellen mit "eigener" Integrität verfügen, kann die Instanz möglicherweise angehalten werden. Die Tabelle wird gesperrt; die Löschungen werden einzeln vorgenommen. Daher ist es am besten, bei untergeordneten Tabellen mit großen Volumen "neutrale" Integrität anzuwenden.
Das Deklarieren einer Relation als externer Join ist nicht gut für die Leistung. Der Null-ID-Datensatz emuliert die externe Join-Funktion. Im Kontext einer Enterprise (FFDA)-Bereitstellung ist es nicht nötig, externe Joins zu deklarieren, wenn der Link die autouuid verwendet.
Obwohl es möglich ist, eine beliebige Tabelle in einem Workflow einzubinden, empfiehlt Adobe, allgemeine Relationen zwischen Ressourcen direkt in der Definition der Datenstruktur festzulegen.
Die Relation sollte entsprechend den tatsächlichen Daten in den Tabellen definiert werden. Eine falsche Definition könnte sich auf Daten auswirken, die über Relationen abgerufen wurden, z. B. durch unerwartetes Duplizieren von Datensätzen.
Benennen Sie die Relation konsequent nach der Tabelle: Der Name der Relation sollte Aufschluss über die ferne Tabelle geben.
Benennen Sie eine Relation nicht mit „id“ als Suffix. Benennen Sie sie beispielsweise „transaction“ anstelle von „transactionId“.
Standardmäßig erstellt Adobe Campaign eine Relation mit dem Primärschlüssel der externen Tabelle. Aus Gründen der Klarheit ist es besser, den Join in der Relationsdefinition explizit zu definieren.
Stellen Sie beim Entwerfen einer Relation sicher, dass der Zieldatensatz eindeutig ist, falls eine 1-1-Beziehung deklariert wurde. Andernfalls gibt der Join möglicherweise mehrere Datensätze zurück, wenn nur einer erwartet wird. Dies führt bei der Versandvorbereitung zu Fehlern, wenn "die Abfrage mehr Zeilen zurückgibt als erwartet". Verwenden Sie als Namen für die Relation denselben Namen wie beim Zielschema.
Definieren Sie eine Relation mit einer Kardinalität (1-N) im Schema auf der Seite (N). So sollte beispielsweise die Relation "Empfänger (1) - (N) Transaktion" im Transaktionsschema definiert werden.
Beachten Sie, dass eine Umkehrkardinalität einer Relation standardmäßig (N) lautet. Sie können eine Relation (1-1) definieren, indem Sie das Attribut revCardinality='single' zur Relationsdefinition hinzufügen.
Wenn die Umkehrrelation für den Anwender nicht sichtbar sein soll, können Sie sie mit der Relationsdefinition revLink='NONE' ausblenden. Ein typischer Anwendungsfall hierfür wäre die Definition einer Relation vom Empfänger zur letzten ausgeführten Transaktion. Sie müssen lediglich die Relation vom Empfänger zur letzten Transaktion sehen. In der Transaktionstabelle muss keine Umkehrrelation sichtbar sein.
Relationen, die einen externen Join vornehmen (1-0…1), sollten mit Vorsicht verwendet werden, da sie die Systemleistung beeinträchtigen.
Adobe Campaign ist weder ein Data Warehouse noch ein Reporting-Tool. Zur Sicherstellung hoher Leistung von Adobe Campaign sollte daher das Datenbankwachstum kontrolliert werden. Dazu kann hilfreich sein, einige der unten aufgeführten Best Practices zu befolgen.
Die nativen Log-Tabellen in Campaign verfügen über eine vordefinierte Beibehaltungsdauer, die üblicherweise auf maximal sechs Monate begrenzt ist.
Im Folgenden finden Sie die standardmäßige Beibehaltungsdauer für Standardtabellen. Beachten Sie, dass diese Beibehaltungswerte von den technischen Adobe-Administratoren während der Implementierung festgelegt werden und daher je nach Kundenanforderungen variieren können.
Benutzerdefinierte Tabellen werden im standardmäßigen Bereinigungsprozess nicht bereinigt. Er mag zwar am ersten Tag noch nicht erforderlich sein, vergessen Sie aber nicht, einen Bereinigungsprozess für Ihre benutzerdefinierten Tabellen einzurichten, da sonst später Leistungsprobleme auftreten können.
Es gibt verschiedene Lösungen, um den Bedarf an Datensätzen in Adobe Campaign zu minimieren:
Sie können in einem Schema das Attribut "deleteStatus" deklarieren. Effizienter ist es, den Datensatz als gelöscht zu markieren und das Löschen in die Bereinigungsaufgabe zu verschieben.
Wenden Sie sich als Benutzer von Managed Cloud Services an die Berater oder technischen Administratoren von Adobe, um mehr über die Datenspeicherung zu erfahren oder wenn Sie eine Datenspeicherung für benutzerdefinierte Tabellen aktivieren müssen.
Befolgen Sie die nachstehenden Best Practices, um eine bessere Leistung sicherzustellen.
Adobe Campaign setzt auf Datenbank-Engines von Drittanbietern. Je nach Anbieter ist für die Leistungsoptimierung bei größeren Tabellen möglicherweise ein bestimmtes Design erforderlich.
Im Folgenden finden Sie einige verbreitete Best Practices, die beim Entwerfen Ihres Datenmodells mit großen Tabellen und komplexen Joins befolgt werden sollten.
Die Tabellengröße ist eine Kombination aus der Anzahl der Datensätze und der Anzahl der Spalten pro Datensatz. Beide können sich auf die Leistung von Abfragen auswirken.
Die Anzahl der Zeilen wirkt sich ebenfalls auf die Leistung aus. Die Adobe Campaign-Datenbank dient nicht zum Speichern von Verlaufsdaten, die nicht aktiv für Zielgruppenbestimmungs- oder Personalisierungszwecke verwendet werden. Es handelt sich dabei um eine operative Datenbank.
Um Leistungsprobleme im Zusammenhang mit der hohen Zeilenanzahl zu verhindern, sollten Sie nur die erforderlichen Datensätze in der Datenbank speichern. Alle anderen Datensätze sollten Sie in das Data Warehouse eines Drittanbieters exportieren und aus der Adobe Campaign-Betriebsdatenbank entfernen.
Im Folgenden finden Sie Best Practices zur Größe von Tabellen: