Diese Dokumentation führt Sie durch die wichtigsten Aspekte der AEM-Inhaltserstellung und hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen und wirkungsvolle digitale Erlebnisse zu schaffen. Wir werden untersuchen, wie Headless- und Headful-Inhaltsstrategien von verschiedenen Personas wie dem Entwicklungs-Team, Business-Anwendenden und Autoren und Autorinnen effektiv genutzt werden können.
Die Kunst und Wissenschaft der Inhaltserstellung
Überzeugende und attraktive Inhalte zu erschaffen ist sowohl eine Kunst als auch eine Wissenschaft, insbesondere in Adobe Experience Manager (AEM). Unabhängig davon, ob Sie für ein großes oder kleineres Unternehmen arbeiten, können Sie durch ein umfassendes Verständnis der Inhaltserstellung die User Experience Ihrer Website, die Geschwindigkeit des Contents, die Time-to-Market (TTM) und die Reichweite Ihrer Inhalte erheblich verbessern.
User Experience: Verbessern Sie das Gesamterlebnis für Endbenutzende, indem Sie nahtlose, personalisierte und interaktive Inhalte bereitstellen.
Content-Geschwindigkeit: Steigern Sie das Tempo, in dem Inhalte erstellt, genehmigt und veröffentlicht werden. So kann Ihr Team schnell auf Marktänderungen und Zielgruppenanforderungen reagieren.
Time-to-Market (TTM): Verringern Sie die Zeit, die zum Launch neuer Inhalte und Kampagnen erforderlich ist, und stellen Sie sicher, dass Ihre Nachrichten stets relevant und zeitnah sind.
Reichweite der Inhalte: Erweitern Sie die Reichweite Ihrer Inhalte auf mehrere Kanäle und Geräte, um Konsistenz zu erzielen und Interaktionen in Ihrer Zielgruppe zu fördern.
Anwendungsfälle für Headless- und Headful-Inhalte:
Für das Entwicklungs-Team:
- Headless: Ideal für Projekte, die Flexibilität bei der Front-End-Entwicklung erfordern, sodass das Entwicklungs-Team moderne Frameworks verwenden und eine entkoppelte Architektur bereitstellen können, die innovative User Experiences unterstützt.
- Headful: Perfekt für Szenarien, in denen ein stark integriertes System von Vorteil ist. Dieser Ansatz bietet einen umfassendes Set an integrierten Komponenten und Vorlagen, die die Entwicklung vereinfachen und den Bedarf an zusätzlicher Programmierung verringern.
Für Business-Anwendende:
- Headless: Passend für Anwendungsfälle, in denen Inhalte effizient auf mehrere Plattformen (Web, Mobile, IoT) verteilt werden müssen, um Konsistenz und Skalierbarkeit zu gewährleisten.
- Headful: Optimal für Anwendungsfälle, bei denen einfaches Content-Management mit zuverlässigen WYSIWYG-Bearbeitungsfunktionen erwünscht ist, sodass Business-Anwendende Inhalte mit minimaler technischer Unterstützung erstellen und verwalten können.
Für Autoren und Autorinnen:
- Headless: Funktioniert gut, wenn Autoren und Autorinnen hauptsächlich strukturierte Inhalte erstellen, die auf verschiedenen Kanälen wiederverwendet werden können. Dies erfordert ein Verständnis der API-gesteuerten Inhaltsbereitstellung.
- Headful: Ideal für Szenarien, in denen Autoren und Autorinnen einen visuelleren und intuitiveren Inhaltserstellungsprozess bevorzugen, bei dem Drag-and-Drop-Schnittstellen und kontextbezogene Bearbeitungsoptionen verwendet werden, sodass sie sich ganz auf das Storytelling konzentrieren können.
Ziele der Inhaltserstellung
Headful-Inhaltserstellung:
- Visuelle Kontrolle: Autoren und Autorinnen haben direkte Kontrolle über das Layout und Design einer Seite.
- Interaktives Erlebnis: Ideal für die Erstellung von komplexen, interaktiven Web-Seiten mit Schwerpunkt auf visuellem Storytelling.
Headless-Inhaltserstellung:
- Flexibilität: Inhalte werden unabhängig von ihrem Layout verwaltet, was die Bereitstellung auf mehreren Kanälen ermöglicht.
- Omnichannel-Erlebnis: Geeignet für Szenarien, in denen Inhalte auf mehreren Kanälen präsentiert werden müssen.
Dieser Artikel erläutert Best Practices und Überlegungen zu den einzelnen Inhaltserstellungsmethoden. Es werden Anwendungsfälle beschrieben, damit Sie besser entscheiden können, wann Sie eine Headful- und wann eine Headless-Methode verwenden sollten. Und schließlich werden wichtige Überlegungen zum effektiven Content-Management erklärt.
Dieser Artikel soll inspirieren und informieren, anstatt Vorschriften zu machen. Dabei ist es wichtig zu experimentieren und herauszufinden, was für Ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignet ist.
Schaffung des passenden Erlebnisses:
Die Bereitstellung der richtigen Inhalte für die richtige Zielgruppe ist für ein erfolgreiches Markenerlebnis von entscheidender Bedeutung. Personalisierte Inhalte, die sich nach Benutzerpräferenzen richten, können die Interaktion und Loyalität fördern.
Geben Sie Ihren Autoren und Autorinnen die Kontrolle:
Geben Sie den Autoren und Autorinnen die Kontrolle über den Inhaltserstellungsprozess, sodass nicht ständig Eingriffe durch das Entwicklungs-Team erforderlich sind. Effiziente Skalierung: Erarbeiten Sie skalierbare Inhaltsstrategien, um wachsende Inhaltsbibliotheken und verschiedene Verteilungskanäle bewältigen zu können.
Headful-Implementierung: Visuelles Storytelling
Visuell ansprechende Web-Seiten für eine Marketing-Website mit CMS-Implementierung
Bei der Headful-Implementierung in Adobe Experience Manager (AEM) wird der Seiteneditor verwendet (wie ein visueller Formulareditor), um visuell ansprechende Web-Seiten zu erstellen, die sich ideal für Marketing-Websites eignen. Dieser Ansatz ermöglicht Autoren und Autorinnen, die visuellen Elemente und das Layout des Inhalts selbst zu kontrollieren und anzupassen. So können neue Kampagnen einfach gelauncht, Produktseiten aktualisiert und Marken-Storys schnell und effizient angepasst werden.
Beispiel: Ein führendes Unternehmen in der Unterhaltungselektronik möchte seine digitale Präsenz verbessern, indem es eine produktorientierte Website erstellt, die für Benutzende ein interaktives und ansprechendes Erlebnis bietet. Das Unternehmen entscheidet sich für einen Headful-CMS-Ansatz. Verwendet wird der AEM-Seiteneditor, mit dem Autoren und Autorinnen unter Verwendung der integrierten AEM-Komponenten und -Vorlagen Web-Seiten über eine WYSIWYG-Oberfläche visuell erstellen und verwalten können.
Wichtigste Funktionen
- WYSIWYG-Editor (What You See Is What You Get): Ermöglicht die direkte Bearbeitung von Inhalten. Autoren und Autorinnen sehen unmittelbar beim Erstellen und Bearbeiten, wie Inhalte auf der Seite erscheinen werden. Hierzu zählen auch Drag-and-Drop-Funktionen und unmittelbares visuelles Feedback.
- Fortschrittliche Authoring-Funktionen: Ermöglichen die Erstellung und Verwaltung von Vorlagen, Komponenten und Experience Fragments. Autoren und Autorinnen stehen leistungsstarke Tools zur Bearbeitung des Inhalts-Layouts und -Designs zur Verfügung.
- Workflow-Management: Bietet leistungsstarke Workflow-Funktionen zur Automatisierung von Inhaltsvalidierungsprozessen, die für Konsistenz und Qualität der veröffentlichten Inhalte sorgen.
- Benutzerkontrolle: Leistungsstarke Funktionen zur Benutzerverwaltung und Zugriffskontrolle ermöglichen die Definition von Rollen und Berechtigungen. Somit eignet sich dieser Ansatz auch für Unternehmen mit komplexen Anforderungen an das Content Management.
Architektur:
Bei einer Headful-Implementierung von Adobe Experience Manager (AEM) übernimmt das System sowohl das Content-Management als auch das Layout innerhalb einer einzigen monolithischen Architektur. Das Content-Repository verwaltet alle Inhalte, Authoring-Tools, die Versionierung, Workflows und Benutzerberechtigungen. AEM-Komponenten, die mit JavaScript, HTML Template Language (HTL) und Java entwickelt wurden, rendern Inhalte aus dem Repository in HTML. Diese HTML-Dateien werden dann an den Browser gesendet und erstellen das Web-Erlebnis für die Benutzenden. Das Stilsystem unterstützt diesen Prozess, indem es Vorlagen-Autoren und -Autorinnen ermöglicht, in Seitenvorlagen Stilklassen innerhalb von Komponentenrichtlinien zu definieren. Content-Autoren und -Autorinnen können diese Stile dann bei der Bearbeitung von Komponenten aus einem Dropdown-Menü auswählen. Dies bietet Flexibilität und einfache Aktualisierung, ohne dass der Komponenten-Code geändert werden muss.
Ist dies die richtige Wahl für Sie?
Berücksichtigen Sie bei der Entscheidung zwischen dem auf dem Seiteneditor basierenden AEM-Ansatz und einer Headless-Implementierung mithilfe von Inhaltsfragmenten Folgendes:
1. Benötigen Sie eine All-in-One-Lösung?
Beachten Sie: Wenn Sie eine vielseitige Plattform wünschen, in der Autoren und Autorinnen Inhalte verwalten, eine Taxonomie zum Taggen verwenden und Layouts visuell anpassen können, ist der Seiteneditor von AEM eine gute Wahl. Er ist besonders nützlich, wenn Sie keine umfassenden Omnichannel-Funktionen benötigen.
2. Ist eine schnelle Kampagnenbereitstellung wichtig?
Beachten Sie: Wenn Ihre Marketing-Strategie auf dem schnellen Launch und der laufenden Aktualisierung von Kampagnen beruht, ermöglicht der Seiteneditor schnelle Inhaltsaktualisierungen und den einfache Launch neuer Aktionen. Prüfen Sie, ob Ihr Team diese Agilität benötigt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
3. Benötigen nicht-technische Benutzende Design-Funktionen?
Beachten Sie: Wenn es entscheidend ist, dass Business-Anwendende die Möglichkeit haben, das Inhalts-Layout und das visuelle Design ohne technische Hilfe zu ändern, stellt der Seiteneditor die erforderlichen Tools bereit. Überlegen Sie, ob dies Ihrem Workflow und den Kompetenzen Ihres Team entspricht.
4. Ist die Zusammenarbeit zwischen Teams essenziell?
Bedenken Sie: Für Unternehmen, in denen Marketing-, Design- und Entwicklungs-Teams eng zusammenarbeiten müssen, ermöglicht der Headful-Ansatz von AEM die reibungslose Zusammenarbeit. Überlegen Sie, ob eine solche Zusammenarbeit für Ihre Geschäftsvorgänge von entscheidender Bedeutung ist.
Tipps für die erfolgreiche Umsetzung
- Gruppierung der Inhalte: Definieren Sie bestimmte Kategorien wie Text, Bilder, Dokumente und Videos, um das Content-Management innerhalb AEM Digital Asset Management (DAM) zu vereinfachen. Konsistente Benennungskonventionen und Ordnerstrukturen erleichtern die Suche und die Organisation. Indem Sie Inhalte sinnvoll in Gruppen zusammenfassen, können Sie die Workflow-Effizienz steigern und sicherstellen, dass Autoren und Autorinnen Assets schnell finden und verwalten können.
- Erstellung einer Taxonomie: Die Entwicklung einer gut strukturierten Taxonomie zu Beginn des Prozesses ist von entscheidender Bedeutung. Erstellen Sie eine hierarchische Struktur mit klaren Kategorien und Unterkategorien, die Ihren Geschäftsanforderungen entspricht. Nutzen Sie relevante Tags und Keywords, um die Suche und Navigation zu erleichtern. Eine sinnvolle Taxonomie hilft bei der Organisation der Inhalte und vereinfacht die Verwaltung einer wachsenden Inhaltsbibliothek.
- Robustes Metadatenschema: Die Implementierung einer umfassenden Metadatenstrategie gewährleistet Skalierbarkeit und unterstützt komplexe Geschäftslogiken. Erstellen Sie ein Metadatenmodell, das zu Ihrer Inhaltsstrategie passt und Felder für den Autor bzw. die Autorin, für das Veröffentlichungsdatum, für Suchbegriffe und für den Inhaltstyp enthält. Verwenden Sie nach Möglichkeit die automatisierte Metadatenextraktion, um Prozesse zu optimieren. Ein gutes Metadatenschema vereinfacht die Inhaltssuche und -verwaltung.
- Minimieren der Redundanz: Vermeiden Sie die Erstellung doppelter Inhalte, indem Sie häufig gebrauchte Elemente, wie Produktnamen und Beschreibungen, die auf vielen Seiten verwendet werden, für alle zugänglich machen. Implementieren Sie Methoden zur Inhaltsfreigabe und verwenden Sie AEM Experience Fragments, um Inhalte quer über verschiedene Seiten und Kanäle zu verwalten und wiederzuverwenden. Prüfen Sie regelmäßig Ihren Content, um Duplikate aufzuspüren und zu entfernen. Dieses Vorgehen sorgt für Konsistenz und reduziert den Wartungsaufwand.
- Klare Richtlinien: Legen Sie mithilfe der Vorlage cq:template klare Authoring-Richtlinien fest und dokumentieren Sie sie, um Missverständnisse zu vermeiden. Stellen Sie Beispiele und Vorlagen für Autoren und Autorinnen bereit, in denen Stil, Ton, Formatierung und Metadatenverwendung angegeben sind. Klare Richtlinien helfen sicherzustellen, dass Autoren und Autorinnen Best Practices einhalten, was zu einem konsistenteren und professionelleren Ergebnis führt.
- Flexible Layouts: Integrieren Sie Container-Komponenten, um adaptive Layouts zu erstellen, die sich an unterschiedliche Bildschirmgrößen und Geräte anpassen. Entwerfen Sie flexible Layouts, die neu angeordnet werden können, ohne die Kernkomponenten zu verändern. Vermeiden Sie die Hartcodierung von Layouts in einzelnen Komponenten, um flexibel zu bleiben. Durch diese Vorgehensweise können Sie Inhalte dynamisch erstellen und einfach aktualisieren.
- Wiederverwendbare Erlebnisse: Erstellen Sie wiederverwendbare Experience Fragments für häufig auftretende Elemente wie Kopf- und Fußzeilen sowie Banner. Stellen Sie sicher, dass diese Fragmente auf verschiedene Seiten und Kontexte einfach angepasst werden können. Unterstützen Sie die Wiederverwendung dieser Fragmente, um ihre Konsistenz zu verbessern und Zeit zu sparen. Wiederverwendbare Erlebnisse optimieren den Inhaltserstellungsprozess und sorgen für ein einheitliches Erscheinungsbild Ihrer Website.
- Implementierung eines Stilsystems: Wenden Sie ein Stilsystem an, durch das eine Komponente optisch unterschiedlich dargestellt werden kann. Entwickeln Sie ein Stilsystem mithilfe von CSS sowie Design-Token, um Stile zentral verwalten zu können. Stellen Sie sicher, dass Stilvarianten einfach angewendet und aktualisiert werden können, ohne dass die Kernkomponenten verändert werden müssen. Dieser Ansatz bietet Flexibilität bei Designs und sorgt gleichzeitig für eine konsistente Struktur.
- Konfigurierbare Komponenten: Legen Sie eine Bibliothek mit einfach konfigurierbaren Komponenten an, um etwaigen Änderungen Rechnung zu tragen. Erstellen Sie Komponenten, die über die AEM-Benutzeroberfläche angepasst werden können, indem Sie Komponentenrichtlinien zum Verwalten von Varianten und Einstellungen verwenden. Stellen Sie sicher, dass Komponenten ohne umfangreiche Entwicklerarbeit an neue Anforderungen angepasst werden können. Konfigurierbare Komponenten bieten Inhaltsautoren und -autorinnen mehr Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit.
- Nutzen Sie vorhandene Funktionen: Nutzen Sie die integrierten AEM-Funktionen wie Workflows, Versionierung, Kernkomponenten und Benutzerberechtigungen, um den Bedarf an neuem Code zu reduzieren. Verwenden Sie die integrierten Funktionen, um den Implementierungsprozess zu beschleunigen und Upgrades und Wartungsarbeiten einfacher zu gestalten. Durch laufende AEM-Updates und -Verbesserungen sind Sie in der Lage, neue Funktionen und Verbesserungen effizient zu nutzen.
- Konfigurierbarkeit vs. Hartcodierung: Priorisieren Sie konfigurierbare Lösungen vor der Hartcodierung, um Aktualisierungen und Änderungen einfacher ausführen zu können. Stellen Sie sicher, dass Autoren und Autorinnen die erforderlichen Anpassungen vornehmen können, ohne das Entwicklungs-Team einbeziehen zu müssen, und dass die Optionen zur Konfiguration gut verständlich dokumentiert sind. Konfigurierbare Lösungen passen sich besser an sich ändernde Anforderungen an und reduzieren den langfristigen Wartungsaufwand.
- Regelmäßige Prüfungen: Führen Sie regelmäßige Prüfungen Ihrer Inhalte und Komponenten durch, um sicherzustellen, dass sie aktuell und an die neuesten Geschäftsanforderungen angepasst sind. Finden Sie veraltete oder leistungsschwache Inhalte und aktualisieren oder entfernen Sie sie. Beziehen Sie funktionsübergreifende Teams in den Prüfungsprozess ein, um umfassende Einblicke zu erhalten. Regelmäßige Prüfungen helfen, die Qualität und Relevanz Ihres Content-Management-Systems zu wahren.
Headless-Implementierung: Flexible Inhaltsbereitstellung
Headless AEM – oder entkoppeltes AEM – trennt das Content Management von der Präsentationsebene. Dieser Ansatz ermöglicht die Erstellung und Verwaltung von Inhalten in AEM, die über APIs auf verschiedenen Plattformen und Geräten bereitgestellt werden. Dies verbessert die Flexibilität und Skalierbarkeit.
Beispiel: Ein führendes Unternehmen in der Unterhaltungselektronik möchte seine digitale Präsenz ausbauen. Zu diesem Zweck erstellt es eine produktorientierte Website, die auf verschiedenen Kanälen, wie Web, mobile Apps, intelligente Geräte und In-Store-Anzeigen, ein nahtloses und ansprechendes Erlebnis bietet. Das Unternehmen entschied sich für einen Headless-CMS-Ansatz unter der Verwendung von AEM, der Inhaltsfragmente zur Strukturierung und Verwaltung der Produktinformationen nutzt. Auf diese Weise können Inhalte zentral erstellt und dann über GraphQL-APIs auf die verschiedenen Plattformen verteilt werden.
Wichtigste Funktionen:
- API-gesteuerte Inhaltsbereitstellung: Durch Verwendung von JSON-, GraphQL- und Asset-REST-APIs können Sie Inhalte auf verschiedenen Kanälen bereitstellen, z. B. auf Web-, mobilen und IoT-Geräten. Dadurch wird sichergestellt, dass die Inhalte leicht zugänglich und konsistent sind und auf allen Plattformen ein einheitliches Erlebnis bieten.
- Inhaltsfragmente und -modelle: Durch Verwendung von Inhaltsfragmenten und Inhaltsfragmentmodellen können Sie Ihre Inhalte konsistent und wiederverwendbar strukturieren. Die Modelle dienen als Vorlagen. Sie definieren die Struktur Ihrer Inhaltsfragmente und gewährleisten Einheitlichkeit. Dies ermöglicht eine effiziente Erstellung und Verwaltung von Inhalten, die auf mehreren Kanälen einfach wiederverwendet werden können.
- Frontend-Flexibilität: Mit einer Headless-Architektur können Entwickelnde zur Erstellung der Benutzeroberfläche beliebige Frontend-Technologien oder Frameworks verwenden, was einen Plug-and-Play-Ansatz ermöglicht. Dadurch erhalten Sie vollständige Kontrolle über das Erscheinungsbild einer Website oder Anwendung. Sie ist damit unabhängig von der Plattform und kann einfach auf Ihre Anforderungen angepasst werden.
Architektur:
In einer Headless-CMS-Architektur ist das Content-Management-Backend von der Frontend-Präsentationsebene entkoppelt. Dies ermöglicht die Bereitstellung von Inhalten über APIs auf verschiedenen Plattformen wie IoT-Geräten, Einzelseitenanwendungen (SPA) und mobilen Apps. Autoren und Autorinnen erstellen und verwalten Inhalte im CMS, die dann in einem strukturierten Format gespeichert werden. Frontend-Anwendungen rufen diesen Inhalt über HTTP-APIs ab und erhalten ihn in Form von JSON-Daten. Dieser Ansatz bietet Flexibilität, Skalierbarkeit und ist eine zukunftssichere Lösung, die es Entwickelnden ermöglicht, moderne Frontend-Frameworks zu verwenden, ohne durch die Präsentationsebene des CMS eingeschränkt zu werden. Dies ermöglicht eine konsistente und effiziente Inhaltsbereitstellung auf mehreren Geräten und Plattformen.
Inhaltsfragmentmodelle und Inhaltsfragmente sind wichtige Komponenten in Adobe Experience Manager (AEM). Sie ermöglichen die effektive Organisation und Verwaltung von Inhalten. Ein Inhaltsfragmentmodell wird von Informationsarchitekten und -architektinnen erstellt und definiert die Struktur und die Felder für Inhaltsfragmente. Beispielsweise könnte ein Artikel-Inhaltsfragmentmodell Felder für Titel, Beschreibung, Abenteuer-Typ und Reisedauer enthalten.
Inhaltsfragmente dagegen sind Instanzen, die auf diesen Modellen basieren. Sie werden von Autoren und Autorinnen mit bestimmten Inhalten befüllt. Mithilfe des Artikel-Inhaltsfragmentmodells kann ein Autor bzw. eine Autorin Details zu einem bestimmten Artikel eingeben und ihn so vorbereiten, dass er schließlich veröffentlicht werden kann.
OMA-Modell (Organism, Molecule, and Atom Model)
Das OMA-Modell ist ein systematisches Modell zur Strukturierung von Inhalten:
- Organismen (Organisms) sind allgemeine Inhaltstypen wie Artikel oder Landingpages. Jeder Organismus verfügt über ein eigenes Modell, in dem Struktur und Eigenschaften definiert sind. Beispiel: ein Inhaltsfragmentmodell für Artikel.
- Moleküle (Molecules) sind wiederverwendbare Inhaltskomponenten, die Teil dieser allgemeinen Typen sind. Ein Autorblock kann beispielsweise Felder wie „Autor“ und „Biografie“ enthalten, die in seinem eigenen Inhaltsfragmentmodell definiert sind.
- Atome (Atoms) sind die kleinsten Inhaltselemente, die innerhalb von Molekülen und Organismen verwendet werden, wie z. B. ein Textfeld in einem Inhaltsfragmentmodell.
Beziehungen und GraphQL
Das Verstehen der Beziehungen zwischen verschiedenen Inhaltstypen ist äußerst wichtig. Beispielsweise kann ein Inhaltsfragmentmodell für Autoren bzw. Autorinnen mit einem Inhaltsfragmentmodell für Artikel verknüpft sein, damit angegeben wird, wer den Artikel geschrieben hat. GraphQL ist hier besonders nützlich, da es diese Beziehungen effizient mit verschachtelten Abfragen durchsucht und alle zugehörigen Daten abruft, die für eine umfassende Inhaltsbereitstellung auf verschiedenen Plattformen benötigt werden.
Ist dies die richtige Wahl für Sie?
Berücksichtigen Sie bei der Entscheidung zwischen einer Headless-Implementierung von AEM und der Verwendung von Inhaltsfragmenten und dem auf dem Seiteneditor basierenden Ansatz Folgendes:
1. Benötigen Sie Omnichannel-Inhaltsbereitstellung?
Beachten Sie: Wenn Ihre Strategie die Bereitstellung von Inhalten auf mehreren Kanälen wie Websites, mobilen Apps und IoT-Geräten beinhaltet, ist eine Headless-Implementierung ideal. Dadurch können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte konsistent und überall für Ihre Zielgruppe zugänglich sind.
2. Ist Flexibilität in der Frontend-Technologie wichtig?
Beachten Sie: Wenn Ihr Entwicklungs-Team die Verwendung verschiedener Frontend-Technologien oder Frameworks bevorzugt, ermöglicht der flexible Headless-Ansatz die Integration in jedes beliebige System. Dadurch können Ihre Entwickelnden die für ihre Anforderungen besten Tools verwenden.
3. Benötigen Sie eine entkoppelte Architektur?
Beachten Sie: Wenn Sie Inhalte zentral verwalten, aber flexibel über verschiedene Endpunkte bereitstellen müssen, unterstützt eine Headless-Implementierung diese Entkopplung. Dies verbessert die Skalierbarkeit und ermöglicht unabhängige Aktualisierungen am Frontend und Backend.
4. Ist zentralisiertes Content-Management wichtig?
Beachten Sie: Wenn Sie plattformübergreifend eine konsistente Inhaltsstrategie verfolgen möchten, sorgt die zentrale Verwaltung von Inhalten mit Inhaltsfragmenten für Einheitlichkeit und Effizienz. Dies ist besonders für umfangreiche Maßnahmen mit unterschiedlichen digitalen Touchpoints von Vorteil.
Tipps für die erfolgreiche Umsetzung
- Verwenden Sie persistente Abfragen zur Leistungsoptimierung: Persistente GraphQL-Abfragen, die auf dem AEM-Server gespeichert sind, können von Client-Anwendungen mit einer GET-Anfrage angefordert werden. Die Antworten werden auf den Dispatcher- und CDN-Ebenen zwischengespeichert. Die Leistung wird dadurch im Vergleich zu standardmäßigen POST-Anforderungen, deren Zwischenspeicherung schwieriger ist, deutlich verbessert. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation
- Optimieren Sie die Verwaltung des Inhaltsfragmentmodells: Eine effektive Verwaltung der Anzahl der Inhaltsfragmentmodelle ist entscheidend, um Leistungsprobleme zu vermeiden. Wenn mehrere Fragmente ein Modell gemeinsam nutzen, können GraphQL-Listenabfragen ressourcenintensiv sein, da alle verknüpften Fragmente in den Speicher geladen werden, bevor Filtervorgänge stattfinden können. Dieser Prozess erfordert viel Zeit und erheblichen Arbeitsspeicher, was möglicherweise schon bei kleinen Datensätzen zu Leistungseinbußen führt. Durch die Kontrolle der Anzahl der Inhaltsfragmentmodelle können Sie den Ressourcenverbrauch reduzieren und die Abfrageleistung verbessern.
- Konsistente Feldnamen: Wählen Sie klare und konsistente Feldnamen für Inhaltsfragmentmodelle (CFMs) und GraphQL-Typen. Wählen Sie Namen, die den Zweck des Felds beschreiben, damit Entwickelnde und Inhaltsautoren und -autorinnen die Inhaltsstruktur besser verstehen und einfacher durchsuchen können.
- Taggen Sie Inhaltsfragmentmodelle richtig: Das ordnungsgemäße Taggen von Inhaltsfragmentmodellen ist für eine effiziente Organisation und das Abrufen von Inhalten außerordentlich wichtig. Mithilfe von Tags können Sie Inhalte auf Ordnerebene verwalten. Zusätzlich können Sie anhand der Tags festlegen, welche Inhaltsfragmente zulässig sind. Beispielsweise können Sie alle Inhaltsfragmentmodelle, die sich auf Artikel beziehen, mit dem Tag „Artikel“ versehen. Wenn Sie dann das Tag „Artikel“ auf einen Ordner anwenden, stellen Sie sicher, dass nur Inhaltsfragmente zugelassen werden, die dieses Tag besitzen. Dadurch muss nicht mehr der Pfad jedes Inhaltsfragmentmodells für jeden Ordner manuell angegeben werden. Dies vereinfacht den Content-Management-Prozess und gewährleistet einen optimierten Workflow. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation.
- Effiziente Handhabung umfangreicher Ergebnisse in AEM Headless: AEM-Headless-GraphQL-Abfragen können große Volumina zurückgeben, sodass die Paginierung für die Leistungserhaltung essenziell ist. AEM unterstützt die Cursor-basierte Paginierung, die mithilfe eines Referenzpunkts jeweils den nächsten Ergebnissatz abruft, sodass alle vorherigen Datensätze nicht mehr durchsucht werden müssen. Dies ist eine effiziente Methode für die Navigation in großen Datensätzen. Die Paginierung „Offset/limit“ (Versatz/Limit) definiert einen Startpunkt und die Anzahl der abzurufenden Datensätze. Bei großen Datensätzen kann dieser Vorgang jedoch langsamer sein, da viele Datensätze durchsucht werden müssen und dadurch möglicherweise Leistungsprobleme auftreten. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation
Praktisches Anwendungsbeispiel für AEM-Inhaltsfragmente in einem Headless-Ansatz
Angenommen ein produzierendes Unternehmen verfügt über mehrere Anwendungen, die in unterschiedlichen Abteilungen verwendet werden:
- Die Rechtsabteilung verwaltet Geschäftsbedingungen in einer speziellen Anwendung.
- Das Support-Team verwendet eine separate Anwendung, um Tickets zu verfolgen.
- Die Lizenzierung wird von einer anderen Anwendung abgewickelt, die auf einem Microservice gehostet wird.
Jede dieser Anwendungen verfügt über eigene CRUD-Vorgänge und -Datenbanken. Darüber hinaus gibt es eine beträchtliche Menge an erstellten Inhalten, die verwaltet werden müssen. Die Endbenutzeranwendung muss Inhalte sowohl aus AEM als auch aus anderen Datenbanken abrufen, die von diesen Anwendungen verwaltet werden.
In einer solchen Situation ist ein Headless-Ansatz mit AEM-Inhaltsfragmenten äußerst praktisch. Durch die Verwendung von AEM in einer Headless-Struktur können Sie logische Daten (Informationen, die von API-Ebenen erstellt, gelöscht oder genutzt werden) von Marketing-Inhalten oder strukturierten sichtbaren Inhalten trennen. Auf diese Weise kann AEM den gesamten Content hosten, während andere Anwendungen deren Daten unabhängig verwalten können.
Content-Management und -Bereitstellung von einem zentralen Ort aus
AEM dient als zentrales Repository für alle erstellten Inhalte und stellt sicher, dass Marketing-, Rechts- und Support-Informationen konsistent verwaltet und leicht zugänglich sind. Diese Architektur gewährleistet, dass alle Anwendungen optimal funktionieren und gleichzeitig Inhalte von AEM nach Bedarf integriert werden können.
Verwaltung von Inhaltsfragmenten
- AEM-Inhaltsfragmente werden verwendet, um Inhalte zentral zu organisieren und zu verwalten.
- Inhalte werden in AEM erstellt und gespeichert, was eine einfache Aktualisierung und Versionskontrolle ermöglicht.
API-Integration
- Frontend-Anwendungen und andere Dienste können Inhalte über HTTP-APIs (REST, GraphQL) aus AEM abrufen.
- Durch die Verwendung von GraphQL können Anwendungen genau die Daten anfordern, die sie benötigen, was die Leistung und Flexibilität verbessert.
Vorteile für das Entwicklungs-Team
- Flexibilität: Entwickelnde können beliebige Frontend-Technologien oder -Frameworks (z. B. React, Angular, Vue.js) zum Erstellen von Anwendungen verwenden, da Inhalte über APIs im JSON-Format bereitgestellt werden.
- Separation of Concerns: Das logische Daten-Management ist vom Content-Management getrennt, sodass jede Anwendung ihre eigenen CRUD-Vorgänge unabhängig handhaben kann.
- Effizienter Datenabruf: GraphQL-APIs ermöglichen eine effiziente Abfrage und Navigation von Inhaltsbeziehungen und stellen sicher, dass nur erforderliche Daten abgerufen werden.
Praktischer Anwendungsfall für AEM Inhaltsfragmente in einem Headful-Ansatz
Betrachten wir ein produzierendes Unternehmen mit integrierten Anwendungen, die ein kohärentes Content-Management benötigen:
- Das Marketing-Team verwendet eine Anwendung für die Verwaltung von Kampagnen und Werbematerialien.
- Das Vertriebs-Team verwendet eine andere Anwendung für das Customer Relationship Management (CRM).
- Das Produkt-Team verfügt über eine Anwendung zum Verwalten von Produktinformationen und Updates.
Jede dieser Anwendungen erfordert konsistente und gut integrierte Inhalte, die zentral verwaltet werden können. In dieser Situation ist der Headful-Ansatz mit AEM-Inhaltsfragmenten von Vorteil.
Zentralisiertes Content-Management
Durch die Verwendung von AEM in einem Headful-System können Sie die Inhaltserstellung und -verwaltung in AEM zentralisieren, sodass alle Teams direkt über die AEM-Benutzeroberfläche auf Inhalte zugreifen und diese aktualisieren können. Dadurch wird sichergestellt, dass Marketing-, Verkaufs- und Produktinformationen über verschiedene Anwendungen hinweg konsistent gewartet werden und leicht zugänglich sind.
Erweiterte Inhaltserstellung und Veröffentlichung
Die umfassenden Authoring-Tools von AEM ermöglichen die nahtlose Erstellung, Bearbeitung und Veröffentlichung von Inhalten. Dazu gehört die Verwendung von Experience Fragments. Damit können wiederverwendbare Inhaltsbausteine erstellt werden, die einfach in verschiedene Seiten und Anwendungen eingefügt werden können.
Beispiele:
- Grafik-Team: Erstellt alle Assets und organisiert sie in Ordnern in AEM.
- Marketing-Team: Verwendet Experience Fragments, um Werbe-Banner und Kampagnenmaterialien zu erstellen.
- Business-Team: Führt A/B-Tests durch und personalisiert Inhalte für verschiedene Benutzerrollen und verwendet dabei AEM-Targeting- und Segmentierungsfunktionen.
Entwicklungs-Team
Aus Entwicklersicht integriert der Headful-Ansatz in AEM das Content-Management und die Bereitstellung in einem einzigen System, wodurch ein nahtloser Entwicklungsprozess ermöglicht wird.
- Komponentenentwicklung: Entwickelnde erstellen AEM-Komponenten mithilfe von JavaScript, HTL und Java, die Inhalte direkt in AEM rendern.
- Stilsystem: Das Stilsystem in AEM ermöglicht die einfache Anpassung des Erscheinungsbilds von Komponenten, ohne dass der Kern-Code geändert werden muss. In Vorlagen werden CSS-Stile in Komponentenrichtlinien definiert. Bei der Bearbeitung von Inhalten können diese Stile dann aus einem Dropdown-Menü ausgewählt werden.
- Inhaltsbereitstellung: Der Inhalt wird von AEM-Komponenten als HTML gerendert und direkt an den Browser der Endbenutzenden übermittelt, was ein konsistentes und dynamisches Web-Erlebnis gewährleistet.