Customer Journey Analytics-Verbindungen (CJA) sind der Schlüssel zu konsistenten, kanalübergreifenden Erkenntnissen in Adobe Experience Platform. In diesem Artikel werden Best Practices vorgestellt – von der Planung und Identitätszusammenführung bis zur Anpassung und Wartung von Schemata –, sodass Sie Verbindungen erstellen können, die mit Ihrem Unternehmen mitwachsen. Mit einer soliden Grundlage sind Sie optimal vorbereitet, um komplexe Kundenfragen zu beantworten und das volle Potenzial Ihrer Daten auszuschöpfen.
CJA -Verbindungen bilden die Grundlage für eine nahtlose, kanalübergreifende Analyse in Adobe Experience Platform. Durch das ordnungsgemäße Einrichten von Verbindungen wird sichergestellt, dass die unterschiedlichen Datensätze in Analysis Workspace reibungslos zusammenarbeiten. In diesem Blog erkunden wir einfach nachvollziehbare Best Practices für die Planung und Konfiguration von CJA-Verbindungen – von der Planung und Identitätszusammenführung bis zur Schemaanpassung und der laufenden Wartung. Egal, ob Sie CJA noch nicht kennen oder bereits über umfassende Erfahrungen verfügen – diese Tipps werden Ihnen helfen, Ihre Verbindungen optimal zu nutzen.
Verbindungen planen: Beginnen Sie mit Zielen und Datenanforderungen.
Bevor Sie mit der Konfiguration beginnen, erstellen Sie einen Plan. Welche geschäftlichen Fragen möchten Sie beantworten? Klare Ziele helfen Ihnen zu bestimmen, welche Daten wirklich benötigt werden.
- Ermitteln Sie die erforderlichen Datensätze: Listen Sie alle Datenquellen auf, die Sie integrieren könnten, z. B. Web-Analyse, Mobile-App-Daten, CRM-Einträge und Callcenter-Protokolle. Ordnen Sie sie dann nach Priorität. Oft ist es besser, mit ein paar wichtigen Datensätzen zu beginnen, als alle Daten auf einmal abzurufen. Sie könnten beispielsweise in diesem Quartal mit Web- und Mobile-App-Daten beginnen und planen, später CRM- oder Support-Daten hinzuzufügen. Dieser stufenweise Ansatz stellt sicher, dass Sie sich zuerst auf die wichtigsten Daten konzentrieren und Ihr Team (oder das System) nicht mit unnötiger Komplexität überfordern.
- Prüfen Sie Sandbox und Zugriff: Beachten Sie, dass CJA-Verbindungen Sandbox-spezifisch sind. Stellen Sie sicher, dass sich die benötigten Datensätze in derselben Adobe Experience Platform-Sandbox befinden, da Sie mit einer Verbindung Daten aus jeweils nur einer Sandbox abrufen können. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie über die nötigen Berechtigungen zum Erstellen von Verbindungen verfügen (Produktadministration in CJA und Datensatzzugriff in AEP). Es ist ratsam, Berechtigungen zum Erstellen oder Bearbeiten von Verbindungen nur eingeschränkt zu erteilen. Es sollte nur eine kleine Gruppe von Personen diese Aufgaben durchführen dürfen.
- Definieren Sie den Umfang der Verbindung: Geben Sie Ihrer Verbindung einen eindeutigen Namen und eine Beschreibung, die dem Zweck entsprechen (z. B. „ Web + Mobile-Journey-Daten für den Einzelhandel“). Dadurch ist für alle leicht verständlich, welche Daten enthalten sind. Im CJA-Assistenten zur Verbindungserstellung werden Sie aufgefordert, die Verbindung zu benennen und zu beschreiben. Nennen Sie in der Beschreibung den Zweck der Verbindung. Schließen Sie nur Datensätze ein, die für dieses Analyseziel relevant sind. Passt ein Datensatz nicht zu Ihrem Use Case, schließen Sie ihn nicht ein, damit die Verbindung möglichst effizient bleibt.
Wenn Sie Ihre Planung mit Blick auf das Ziel durchführen, schaffen Sie eine optimale Grundlage. So wissen Sie genau, welche Datensätze und Einstellungen konfiguriert werden müssen, was den Einrichtungsprozess in CJA wesentlich vereinfacht.
Identitätskonfiguration: Auswahl des richtigen Felds für die Verknüpfung.
Einer der wichtigsten Schritte beim Einrichten einer CJA-Verbindung besteht darin, festzulegen, wie dieselbe Person quer über mehrere Datensätze erkennbar ist.
CJA kann Daten kanalübergreifend mithilfe der aufgelösten Identitätszuordnung von AEP nahtlos verknüpfen, sodass Sie kohärente Customer Journeys im Internet, auf Mobilgeräten, offline usw. analysieren können.
- Wählen Sie eine konsistente Kennung aus: Wählen Sie eine Kennung aus, die zuverlässig in allen Datensätzen angezeigt wird. Wenn beispielsweise sowohl Ihre Website als auch Ihre Mobile App eine gehashte E-Mail-Adresse für angemeldete Benutzende erfassen, kann sie als gemeinsame Kennung verwendet werden. Wesentlich ist, dass eine Identität ausgewählt wird, deren Daten vorhanden sind, die stabil ist und in allen verknüpften Datensätzen verwendet werden kann. Andernfalls kann CJA das Benutzerverhalten nicht quellenübergreifend verknüpfen.
- Verwenden Sie den richtigen Namespace in AEP: Stellen Sie sicher, dass in Adobe Experience Platform Ihr gewünschtes Identitätsfeld auch tatsächlich als Identitätsfeld gekennzeichnet und dem richtigen Namespace (z. B. E-Mail, ECID, CRM_ID) zugeordnet ist. Dadurch weiß AEP, wie Identitäten aufgelöst werden sollen, und ermöglicht CJA, sie richtig zu interpretieren. Das Überspringen dieses Schritts ist einer der häufigsten Gründe, warum sich Verbindungen nicht wie erwartet verhalten.
- Legen Sie die primäre Kennung für CJA-Verbindungen fest: Bei der Verbindungseinrichtung in CJA werden Sie aufgefordert, eine primäre Kennung auszuwählen. Dies definiert die Art der Zusammenführung von Customer Journeys – normalerweise „Person“ für B2C und „Konto“ für B2B. Wählen Sie die Option aus, die Ihrem Geschäftsmodell und Ihren Reporting-Anforderungen am besten entspricht, und ordnen Sie sie dem Identitätsfeld zu, das Sie in AEP konfiguriert haben.
- Vermeiden Sie nicht übereinstimmende oder fehlende Kennungen: Wenn auch nur ein Datensatz nicht über die konfigurierte primäre Kennung verfügt oder sie nicht durchgehend vorhanden ist, kann CJA die Einträge dieses Datensatzes nicht mit anderen verknüpfen. Diese Ereignisse werden dann als anonyme Daten behandelt, sodass sie nur eingeschränkten Wert für die Journey-Analyse haben. Achten Sie stets darauf, dass Ihr Kennungsfeld für alle Datensätze vorhanden, ausgefüllt und gültig ist, bevor Sie eine Verbindung erstellen.
Stellen Sie sich Ihr Identitätsfeld wie einen Backstage-Pass vor: Alle Personen mit demselben Pass werden erkannt, unabhängig davon, wo sie sich gerade aufhalten. Wenn jedoch jemand ohne diesen Pass auftaucht (ein Datensatz ohne primäre Kennung), weiß CJA nicht, wer diese Person ist.
Indem Sie die primäre Kennung für alle Datensätze festlegen, können Sie CJA das tun lassen, was es am besten kann: einheitliche Journeys mit bekannter Identität analysieren. Dazu müssen Sie die Zusammenführungslogik nicht kennen. Stellen Sie einfach sicher, dass Ihre Datensätze dieselbe „ID-Sprache“ verwenden und AEP auf Upright™ festgelegt ist. Den Rest erledigt CJA.
Schemaanpassung: Sprechen Sie dieselbe Datensprache.
Jeder Datensatz in Adobe Experience Platform wird durch ein Schema definiert (einen Satz von Feldern und Definitionen). Wenn Sie mehrere Datensätze zu einer CJA-Verbindung zusammenführen, wird durch die angepassten Schemata sichergestellt, dass sich diese Felder nahtlos integrieren lassen. Mit anderen Worten: Konsistente Feldbenennungen und -definitionen sind für Ihre Daten wie eine gemeinsame Sprache.
- Verwenden Sie konsistente Feldnamen: Wenn zwei Datensätze dieselben Informationen enthalten, verwenden Sie denselben Feldnamen und nach Möglichkeit dieselbe XDM-Feldergruppe oder denselben Datentyp, um die Kompatibilität in Workspace sicherzustellen. Wenn beispielsweise beide auf eine Bestellnummer verweisen, benennen Sie sie gleich (z. B. orderID). Wenn die eine order_ID und die andere OrderNumber lautet, werden sie von CJA als separate Elemente behandelt, was eine quellenübergreifende Analyse erschwert. Das ist so, als würden zwei Teams dieselbe Sprache verwenden – eine gute Ausrichtung beugt Verwirrung vor.
- Ereignis- vs. Lookup-Datensätze: Ereignis-Datensätze enthalten Datensätze mit Zeitstempel, wie Seitenansichten oder Käufe. Lookup-Datensätze speichern statische Daten wie Produktkataloge, um Ereignisse anzureichern. Profildatensätze enthalten Kundenattribute, und Zusammenfassungsdatensätze enthalten aggregierte Daten. In CJA können Sie einen einzigen Ereignisdatensatz mit mehreren Lookup- oder Profildatensätzen kombinieren. Eine Best Practice: Speichern Sie statische Informationen (z. B. Produktdetails) in einem Lookup-Datensatz, anstatt sie bei jedem Ereignis zu wiederholen. CJA kann sie dynamisch mithilfe eines gemeinsamen Schlüssels wie der Produktkennung zusammenführen, sodass Ihre Ereignisdaten schlank und effizient bleiben.
- Achten Sie darauf, dass Schlüssel und Typen übereinstimmen: Wenn Sie einen Lookup-Datensatz hinzufügen, werden Sie von CJA aufgefordert, das Schlüsselfeld (im Lookup) und das entsprechende damit verknüpfte Feld im Ereignisdatensatz zu spezifizieren. Wenn Ihre Ereignisdaten beispielsweise über ein Produktkennungs-Feld verfügen und Sie einen Produkt-Lookup-Datensatz mit „_id“ als Produktschlüssel haben, würden Sie „_id“ (Lookup-Schlüssel) = „productID“ (Ereignisfeld) bei der Einrichtung der Verbindung konfigurieren. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Datentypen übereinstimmen (z. B. sollten beide Zeichenfolgen oder Zahlen sein), da Abweichungen Joins beschädigen oder unerwartetes Verhalten verursachen können.
- Achten Sie auf gut geplante Schemata vor der Aufnahme: Es ist viel einfacher, während der Schemaerstellung für eine konsistente Benennung zu sorgen. Wenn Ihre Web- und Mobile-Daten ähnlich sind, modellieren Sie sie nach demselben XDM-Schema, um einheitliche Felder zu erhalten. Wenn sie unterschiedlich sind, verwenden Sie separate Schemata, konfigurieren Sie aber trotzdem die Schlüsseldimensionen und Metriken entsprechend. Durch eine frühzeitige Schemaplanung vermeiden Sie, dass zu einem späteren Zeitpunkt doppelte oder widersprüchliche Felder in Analysis Workspace auftreten.
Kurz gesagt: Sorgen Sie für eine optimale Schemaausrichtung, indem Sie sicherstellen, dass alle Datenquellen „dieselbe Sprache sprechen“. Dies beugt Verwirrung vor und macht die gemeinsame Datenanalyse deutlich intuitiver, skalierbarer und zukunftssicherer, insbesondere wenn neue Datensätze oder Teams ins Spiel kommen.
Intelligentes Kombinieren von Datensätzen: Verwenden gemeinsamer vs. separater Datenquellen.
Beim Verbinden mehrerer Datenquellen in CJA müssen Sie entscheiden, wie Sie sie organisieren: Verbinden Sie Daten zu einem Datensatz oder halten Sie sie getrennt und kombinieren Sie sie in der Verbindungsphase? Die Antwort hängt von Ihren Daten und Use Cases ab. Für jeden Ansatz gibt es Best Practices.
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Verbinden von Daten zu einem Datensatz: Wenn Ihre Datenquellen eine ähnliche Struktur und Identität aufweisen, sollten Sie sie in einem einzigen Datensatz zusammenführen, z. B. Web- und App-Ereignisse in den Stream „Alle digitalen Interaktionen“. Dies vereinfacht die Einrichtung, da weniger veränderbare Komponenten und nur ein einziger primärer Ereignisdatensatz pro Datenansicht vorhanden sind (eine Beschränkung in den meisten CJA-Versionen). Zusammengeführte Datensätze erleichtern auch die kanalübergreifende Analyse. Sie müssen dazu jedoch Schemata anpassen und möglicherweise ein Quellfeld hinzufügen (z. B. Kanal = „Web“ oder „Mobile“).
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Aufteilen von Daten in mehrere Datensätze: Manchmal ist es besser, Datensätze wie Web und Mobile getrennt zu halten, damit sie unabhängig verwaltet werden können. Dies kann bei separaten Anforderungen in Bezug auf Team-Eigentümerschaft, Datenlatenz oder Datenaufbewahrung hilfreich sein. Dann kann jeder Datensatz eine eigene TTL (Time to Live) haben, einzeln aktualisiert oder einzeln in Verbindungen verwendet werden. Der Nachteil? Höhere Komplexität. Sie benötigen konsistente Schemata und Kennungen, damit CJA die Datensätze ordnungsgemäß zusammenführen kann. Außerdem lässt CJA Foundation nur einen Ereignisdatensatz pro Verbindung zu. Separate Ereignisse könnten deshalb separate Verbindungen erfordern, was die einheitliche Analyse einschränkt. Überprüfen Sie, ob Ihre Version mehrere Ereignisse unterstützt.
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Das Beste aus beiden Welten – sorgfältige Kombination: Eine übliche Best Practice ist die Kombination von Datensätzen, die typischerweise für die Analyse zusammengehören, und die Trennung von Datensätzen, die dies nicht tun. Fassen Sie beispielsweise digitale Kanäle (Web, App) in einem Datensatz zusammen, da eine User Journey häufig beide umfasst. Offline-Verkaufs- oder Callcenter-Daten können Sie jedoch in separaten Datensätzen belassen, wenn sie eine unterschiedliche Struktur haben oder häufiger aktualisiert werden. Sie können sie dann als zusätzliche Datensätze (Profil- oder Lookup-Daten) zur Verbindung hinzufügen, um die Online-Ereignisse anzureichern (mithilfe einer gemeinsamen Kundenkennung zum Zusammenführen). Auf diese Weise respektieren Sie die „Ein-Ereignis-Datensatz“-Regel und kombinieren gleichzeitig mehrere Quellen in der Analyse.
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Beachten Sie das Datenvolumen und die Leistung: Ein weiterer Grund, über eine Vereinheitlichung bzw. Trennung nachzudenken, sind die Leistungs- und Vertragsbeschränkungen. Die Abfrage eines einzigen umfangreichen Datensatzes, der alle Daten enthält, erfolgt möglicherweise langsamer oder überschreitet das Kontingent, während die Aufteilung in logische Teile bei der Lastverwaltung helfen könnte. Andererseits könnten zu viele separate Teile einen Mehraufwand bedeuten. Sorgen Sie für ein optimales Gleichgewicht bei den Daten, die Sie gemeinsam analysieren müssen. Beginnen Sie im Zweifelsfall mit einer schlanken Verbindung (weniger Datensätze) und fügen Sie bei Bedarf später weitere hinzu, anstatt automatisch alle Daten gleichzeitig abzurufen.
Aufstockung und Validierung: Gehen Sie beim Laden von Verlaufsdaten mit Sorgfalt vor und überprüfen Sie die Ergebnisse.
Nachdem Sie Ihre Verbindung mit den gewünschten Datensätzen eingerichtet haben, bietet Ihnen CJA eine Option zur Aufstockung historischer Daten. Das Aufstocken bedeutet das Einbringen historischer Daten (die in Adobe Experience Platform vor der Erstellung der Verbindung existierten), sodass Ihre Berichte vom ersten Tag an einen historischen Kontext haben. Dies ist eine leistungsstarke Funktion, aber man sollte sie mit Bedacht einsetzen. Ebenso wichtig ist es zu überprüfen, ob Ihre Daten korrekt sind, sobald sie in CJA vorliegen.
- Planen Sie Ihre erste Aufstockung: Bei der Verbindungserstellung können Sie für jeden Datensatz eine Aufstockung aktivieren. Überlegen Sie, wie viele historische Daten wirklich gebraucht werden. Es mag verlockend sein, Daten aus zwei Jahren aufzustocken. Wenn Sie aber nur die letzten sechs Monate für Ihre Analysen benötigen oder eine ältere Datenqualität fragwürdig ist, sollten Sie ein kürzeres Fenster wählen. Beachten Sie, dass CJA standardmäßig versucht, alle im Platform-Datensatz verfügbaren Daten aufzunehmen, wenn Sie kein rollierendes Fenster aktivieren (siehe unten). Wenn Ihr AEP-Datensatz also Daten von 25 Monaten enthält, werden Daten der 25 Monate geladen, es sei denn, Sie schränken den Zeittraum ein. Achten Sie auf die Datennutzungsbeschränkungen Ihres Unternehmens und die Zeit, die erforderlich sein könnte, um eine umfangreiche Aufstockung zu verarbeiten.
- Klein beginnen und dann skalieren: Es empfiehlt sich, zuerst Daten eines kürzeren Zeitraums aufzustocken, um den Vorgang zu testen, bevor Sie den gesamten Datenverlauf abrufen. Beispielsweise könnten Sie anfänglich nur die Aufstockung der Daten der letzten sieben Tage oder eines einzigen Monats anfordern. Sobald diese kleine Aufstockung abgeschlossen ist, gehen Sie zu Analysis Workspace und überprüfen die Daten. Entspricht die Anzahl der Besuche, Bestellungen usw. Ihren Erwartungen oder den Quellsystemen für diesen Zeitraum? Werden die Datensätze korrekt zusammengeführt (führt die gemeinsame Kennung beispielsweise Benutzende datenübergreifend zusammen)? Durch diesen Testlauf können Fehlkonfigurationen frühzeitig erkannt werden. Adobe empfiehlt sogar, Ihre Verbindung mit einer begrenzten Aufstockung zu testen. Wenn das Ergebnis korrekt aussieht, können Sie alle verbleibenden Daten problemlos aufstocken.
Datenaufbewahrungsstrategie: Verwenden Sie rollierende Fenster, um historische Daten zu verwalten
Daten können sich schnell ansammeln. Obwohl es erfreulich ist, über umfangreiche historische Informationen zu verfügen, benötigen Sie möglicherweise nicht alle Daten permanent in CJA. Hier kommt die Strategie der Datenspeicherung (rollierendes Fenster) ins Spiel. Mit Adobe CJA können Sie ein rollierendes Datenfenster für Ihre Verbindung festlegen. Das bedeutet, dass CJA Daten nur für einen bestimmten Zeitraum (z. B. die letzten 12 Monate) speichert und alles verwirft, was älter als dieses Zeitfenster ist. Dies ist eine wichtige Best Practice zur Kontrolle des Datenvolumens und zur Einhaltung vertraglicher Beschränkungen.
- Die Vorteile rollierender Fenster: Wenn Sie ein rollierendes Fenster aktivieren, teilen Sie CJA beispielsweise mit, dass Sie „nur die Daten der letzten sechs Monate für die Analyse verfügbar halten und alles, was älter ist, kontinuierlich löschen“. Der Hauptvorteil besteht darin , dass Sie nur relevante Daten innerhalb Ihres Analysezeitraums speichern und Berichte dazu erstellen und ältere Daten automatisch löschen. Dadurch wird verhindert, dass sich große Datenmengen ansammeln, die Sie nicht mehr benötigen. Dies kann die Leistung verbessern und übermäßige Kosten vermeiden. Wenn sich Ihr Unternehmen üblicherweise auf die Trends des letzten Jahres konzentriert, müssen Sie nicht die Daten der letzten fünf Jahre in CJA aufbewahren. Ältere Daten können archiviert und nur bei Bedarf geladen werden.
- Einrichten während der Verbindungserstellung: Beim Erstellen der Verbindung gibt es ein Kontrollkästchen zum Aktivieren des rollierenden Datenaufbewahrungsfensters. Wenn Sie es markieren, können Sie die gewünschte Anzahl von Monaten für die Speicherung angeben (die Benutzeroberfläche bietet normalerweise Optionen wie 1, 3, 6, 12, 24 Monate usw.).
Wählen Sie ein Zeitfenster, das Ihren Anforderungen entspricht. Viele Unternehmen entscheiden sich für 12 oder 24 Monate als Kompromiss zwischen historischem Kontext und einfacher Datenverwaltung. Beachten Sie, dass dieses Zeitfenster nur für Ereignis-Datensätze (mit Zeitstempeln) gilt. Lookup- oder Profildatensätze verfügen nicht über Zeitstempel und orientieren sich an der Aufbewahrungsfrist der Ereignisdaten. Wenn zugehörige Ereignisse entfernt werden, kann es passieren, dass auch nicht referenzierte Lookup-Daten aus der Analyse verschwinden.
- Standard vs. rollierend: Wenn Sie kein rollierendes Fenster aktivieren, nimmt CJA alle verfügbaren Daten aus AEP auf und fügt neue Daten unbegrenzt hinzu, es sei denn, AEP setzt seine eigenen Aufbewahrungsbeschränkungen durch. Wenn AEP Daten beispielsweise 25 Monate lang speichert und Sie kein rollierendes Fenster festgelegt haben, kann es sein, dass bei der ersten Aufstockung die Daten aller 25 Monate geladen werden. Dieses Volumen könnte im Laufe der Zeit anwachsen (wenn AEP mehr Daten speichert). Bei einem rollierenden Zeitfenster von 13 Monaten hingegen würde CJA immer nur 13 Monate auf einmal aufbewahren. Und sobald die Daten eines neuen Monats geladen werden, fällt der Monat am Ende weg. Betrachten Sie es als ein sich bewegendes Zeitfenster.
- Beachten Sie die vertraglichen Beschränkungen: Adobe lizenziert CJA häufig auf der Grundlage einer bestimmten Anzahl von Ereignissen oder eines bestimmten Volumens. Ein rollierendes Fenster, das auf Ihr tatsächliches Nutzungsvolumen Ihres Reportings ausgerichtet ist, kann Ihnen helfen, innerhalb dieser Beschränkungen zu bleiben. Wenn Ihr Vertrag beispielsweise 13 Monate an Daten zulässt, stellen Sie durch ein rollierendes Fenster von 13 Monaten sicher, dass Sie nicht versehentlich mehr Daten als zulässig speichern. Somit ist es ein Sicherheitsnetz und gleichzeitig ein Verwaltungswerkzeug.
- Überprüfen Sie Ihre Anforderungen und passen Sie die Datenspeicherung an: Ihre Anforderungen an die Datenspeicherung können sich ändern. Vielleicht brauchten Sie zunächst nur 6 Monate, aber nächstes Jahr stellen Sie fest, dass Sie eine Jahresanalyse durchführen möchten. 13 Monate wären in diesem Fall besser. Sie können die Verbindung bearbeiten und so das rollierende Fenster nach Bedarf anpassen. Beachten Sie aber, dass Sie bei einer Verlängerung den neu eingeschlossenen Zeitraum möglicherweise aufstocken müssen (wenn diese älteren Monate zuvor ignoriert wurden). Und wenn Sie das Zeitfenster verkürzen, werden Daten entfernt, die älter als das neue Zeitfenster sind. Teilen Sie Ihren Benutzenden Änderungen immer mit, damit sie beispielsweise verstehen, warum Daten vor einem bestimmten Datum möglicherweise nicht angezeigt werden.
Eine klare Datenaufbewahrungsstrategie über rollierende Fenster sorgt dafür, dass Ihre CJA-Verbindungen schlank und fokussiert sind. Das ist, als würde man regelmäßig den Schrank ausmisten – man macht Platz für Aktuelles und vermeidet das Horten unnötiger Daten. Dies hilft nicht nur bei der Systemleistung und bei Beschränkungen, sondern verhindert auch, dass Ihre Analysen versehentlich veraltete Daten enthalten, die niemand nutzt.
Überwachung und Wartung: Behalten Sie Ihre Verbindungen im Auge.
Das Einrichten einer Verbindung ist keine einmalige Angelegenheit. Kontinuierliche Überwachung und Wartung stellen sicher, dass Ihre Verbindungen auch langfristig zuverlässige Erkenntnisse liefern, wenn sich Datenflüsse und Geschäftsanforderungen ändern. Im Folgenden finden Sie Best Practices für die langfristige Pflege Ihrer CJA-Verbindungen:
- Überwachen Sie die Datenflüsse regelmäßig: Etablieren Sie eine Routine zur Überprüfung, ob die Daten erwartungsgemäß aktualisiert werden. Im Verbindungs-Dashboard von CJA (dem Verbindungs-Manager) können Sie Informationen wie den letzten Zeitpunkt der Datenaufnahme für jeden Datensatz sehen (Zeitstempel „Zuletzt aktualisiert“). Wenn Sie feststellen, dass ein Datensatz seit einiger Zeit nicht aktualisiert wurde (z. B. keine neuen Daten innerhalb von zwei Tagen, während die Aktualisierung aber täglich erfolgen sollte), ist dies ein sicherer Hinweis darauf, dass hier etwas nicht stimmt. Möglicherweise ist eine vorgelagerte Datenaufnahme fehlgeschlagen oder ein Quellsystem war ausgefallen. Wenn Sie diese Probleme frühzeitig erkennen, können Sie die Datenkontinuität wahren.
- Periodische Validierung: Ebenso wie Sie nach der ursprünglichen Einrichtung eine Validierung durchgeführt haben, sollten Sie die Daten weiterhin nach einem Zeitplan (monatlich, vierteljährlich oder nach einer größeren Änderung der Datenquelle) stichprobenartig überprüfen. Überprüfen Sie Schlüsselmetriken und -dimensionen, um sicherzustellen, dass es keine unplausiblen Werte gibt. Wenn beispielsweise zu Ihrer Website ein neuer Marketing-Kanal hinzugefügt wurde, werden diese Ereignisse ordnungsgemäß in CJA angezeigt? Wenn sich Ihre gängige ID-Erfassungslogik ändert (z. B. wenn Ihre Mobile App jetzt E-Mails anders erfasst), werden Identitäten dann trotzdem korrekt zusammengeführt? Zu einer regelmäßigen Validierung kann gehören, einen bekannten Bericht auszuführen (z. B. Gesamtumsatz letzte Woche) und ihn mit einer Referenzquelle zu vergleichen. Diese kontinuierliche Qualitätskontrolle stellt sicher, dass Ihre Daten zuverlässig sind.
- Auf Anomalien achten: Verwenden Sie CJA- oder AEP-Tools, um Trends in den Daten zu überwachen. Ein plötzlicher Rückgang bei der Anzahl von Ereignissen oder eindeutigen Kennungen oder ein Anstieg der Nullwerte könnten auf ein Problem hinweisen. Viele Teams richten automatisierte Warnhinweise oder Berichte für allgemeine Datenintegritätsindikatoren ein, z. B. eine Workspace-Freiformtabelle oder einen Erkenntnis-Warnhinweis, der ausgelöst wird, wenn die täglichen Ereignisse ausbleiben. Wenn Sie wichtige Felder haben (z. B. die gemeinsame Kennung), kann es hilfreich sein, die Anzahl der Datensätze zu überwachen, denen dieses Feld fehlt. Wie bereits erwähnt, hängt alles von der Datenaufnahme ab, da sich alle vorgelagerten Datenqualitätsprobleme in CJA bemerkbar machen. Wenn Sie wachsam sind, können Sie Probleme erkennen, die oft außerhalb von CJA entstehen, aber Ihre Analyse beeinträchtigen.
- Verwalten Sie Änderungen sorgfältig: Im Laufe der Zeit müssen Sie möglicherweise Ihre Verbindungen aktualisieren, eventuell einen neuen Datensatz hinzufügen (z. B. eine neue Datenquelle einbeziehen), einen nicht mehr benötigten Datensatz entfernen oder das Aufbewahrungsfenster verändern. Nehmen Sie solche Änderungen mit Vorsicht vor. Durch das Hinzufügen eines Datensatzes wird eine Aufstockung für diesen Datensatz initiiert, wenn Sie ihn anfordern, was zu einer Flut neuer Daten führen könnte. Ebenso wirkt sich das Entfernen eines Datensatzes auf alle Datenansichten oder Berichte aus, die Felder aus diesem Datensatz verwenden. Sprechen Sie sich immer mit Ihrem Analyse-Team ab, bevor Sie Änderungen vornehmen, und testen Sie idealerweise wesentliche Veränderungen in einer Nicht-Produktions-Sandbox oder zu Nebenzeiten. CJA ermöglicht die einfache Bearbeitung von Verbindungen (z. B. das Anfordern einer weiteren Aufstockung oder das Ein-/Ausschalten des Datenimports). Doch mit großer Leistung kommt große Verantwortung!
- Zugriffskontrolle und Überprüfung: Wie erwähnt, sollten Sie einschränken, wer Verbindungen bearbeiten darf. Sie möchten sicherlich nicht, dass jede beliebige Person Datensätze hinzufügen oder unbeaufsichtigt Einstellungen verändern kann. Verwenden Sie die Adobe Admin Console, um diese Aktivitäten auf das Administratoren-Team oder eine Governance-Gruppe zu beschränken. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Verbindungseinstellungen in einem Wiki oder im Beschreibungsfeld zu dokumentieren, damit zukünftige Administratorinnen und Administratoren wissen, wie die Einrichtung vorgenommen wurde. Da Adobe kein detailliertes Änderungsprotokoll für Verbindungen anbietet, sollten Sie eigene Aufzeichnungen über Änderungen führen. Dies hilft bei der Fehlerbehebung, z. B. wenn ermittelt werden soll, warum Daten nach einer Aufstockung in die Höhe schossen.
- Bleiben Sie über Updates auf dem Laufenden: Adobe verbessert CJA laufend. Neue Funktionen, wie etwa zusätzliche unterstützte Datensätze oder Upgrades für die Identitätsauflösung, werden in Experience League-Dokumenten und -Foren angekündigt. Derartige Informationen finden Sie in Versionshinweisen und in der Community. Beispielsweise könnte die künftige Unterstützung von mehreren Ereignisdatensätzen in einer einzigen Verbindung dazu führen, dass die Einrichtung geändert werden muss. Wenn Sie aber proaktiv nach diesen Informationen suchen, können Sie CJA optimal nutzen und die Best Practices befolgen.
Durch die aktive Überwachung und Pflege Ihrer Verbindungen können Sie sicherstellen, dass Sie langfristigen Nutzen daraus ziehen können. Das ist wie das Service beim Auto: Regelmäßiger Ölwechsel und Überprüfungen beugen größeren Problemen in der Zukunft vor. Gleichzeitig sorgt die fortlaufende Wartung Ihrer CJA-Verbindungen dafür, dass Ihre Customer Journey-Daten reibungslos und zuverlässig genutzt werden können.
Fazit: So nutzen Sie CJA erfolgreich.
Zuverlässige Verbindungen in Customer Journey Analytics aufzubauen ist ein fortlaufender Prozess: Sie müssen sie planen, einrichten und kontinuierlich pflegen. Durch eine sorgfältige Planung, die optimale Ausrichtung von Schemata, die Auswahl der richtigen Identitätsstrategie und die gezielte Kombination von Datensätzen legen Sie die Grundlage für eine einheitliche Kundenansicht.
Durch sorgfältige Aufstockung, intelligente Datenaufbewahrungseinstellungen und kontinuierliche Überwachung werden Ihre Verbindungen dann nicht nur eingerichtet, sondern entwickeln sich weiter und skalieren mit Ihrem Unternehmen.
Mit diesen Best Practices wird die Verbindungseinrichtung in CJA mehr als nur eine Aufgabe – sie bildet so die strategische Grundlage für Erkenntnisse. Damit können Sie dann wichtige kanalübergreifende Fragen beantworten, wie z. B. „Wie korrelieren Einkäufe im Geschäft mit der Nutzung der Mobile App?“ oder „Wie hat sich diese E-Mail-Kampagne auf Wiederholungsbesuche ausgewirkt?“ Denn Ihre Daten sprechen dieselbe Sprache.
Die Datenlandschaft jedes Unternehmens ist einzigartig. Passen Sie diese Empfehlungen daher an Ihre Anforderungen an. Beginnen Sie schlank, iterieren Sie oft und führen Sie dann zielgerichtete Erweiterungen durch.
So erhalten Sie in kürzester Zeit Verbindungen in CJA, die eine einheitliche Ansicht auf die Customer Journey bieten. Und dies ist genau das, wofür CJA entwickelt wurde.
Viel Spaß beim Erstellen Ihrer Verbindungen!