Debugging von AEM as a Cloud Service mithilfe von Protokollen
Protokolle dienen als erste Anlaufstelle für das Debugging von AEM Anwendungen in AEM as a Cloud Service, hängen jedoch von einer angemessenen Protokollierung in der bereitgestellten AEM-Anwendung ab.
Die gesamte Protokollaktivität für den AEM-Service einer bestimmten Umgebung (Author, Publish/Publish Dispatcher) wird in einer einzigen Protokolldatei konsolidiert, selbst wenn verschiedene Pods innerhalb dieses Service die Protokollanweisungen generieren.
Pod-IDs werden in jeder Protokollanweisung bereitgestellt und ermöglichen das Filtern oder Sortieren von Protokollanweisungen. Pod-IDs haben folgendes Format:
cm-p<PROGRAM ID>-e<ENVIRONMENT ID>-aem-<author|publish>-<POD NAME>
- Beispiel:
cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefabde-98765
Benutzerdefinierte Protokolldateien
AEM as a Cloud Service unterstützt zwar keine benutzerdefinierten Protokolldateien, dafür aber die benutzerdefinierte Protokollierung.
Damit Java-Protokolle in AEM as a Cloud Service verfügbar sind (über Cloud Manager oder Adobe I/O-CLI), müssen benutzerdefinierte Protokollanweisungen erstellt werden. error.log
. Auf Protokolle, die in benutzerdefinierte benannte Protokolle geschrieben werden, z. B. example.log
, kann von AEM as a Cloud Service aus nicht zugegriffen werden.
Protokolle können unter Verwendung einer Sling LogManager-OSGi-Konfigurationseigenschaft in den Dateien org.apache.sling.commons.log.LogManager.factory.config~example.cfg.json
der Anwendung in error.log
geschrieben werden.
{
...
"org.apache.sling.commons.log.file": "logs/error.log"
...
}
Protokolle des AEM Author- und Publish-Service
Sowohl der AEM Author- als auch der AEM Publish-Service stellen AEM-Runtime-Server-Protokolle bereit:
-
aemerror
ist das Java-Fehlerprotokoll (zu finden unter/crx-quickstart/logs/error.log
im lokalen Schnellstart des AEM SDK). Folgendes sind die empfohlenen Protokollebenen für benutzerdefinierte Logger nach Umgebungstyp:- Entwicklung:
DEBUG
- Staging:
WARN
- Produktion:
ERROR
- Entwicklung:
-
aemaccess
listet HTTP-Anfragen an den AEM-Service mit Details auf -
aemrequest
listet HTTP-Anfragen an den AEM-Service und die entsprechenden HTTP-Antworten auf
AEM Publish Dispatcher-Protokolle
Nur AEM Publish Dispatcher stellt Apache-Webserver- und Dispatcher-Protokolle bereit, da diese Aspekte nur auf AEM Publish-Ebene und nicht auf AEM Author-Ebene vorhanden sind.
-
httpdaccess
listet HTTP-Anfragen auf, die an den Apache-Webserver/Dispatcher des AEM-Service gestellt wurden. -
httperror
listet Protokollmeldungen vom Apache-Webserver auf und hilft beim Debugging unterstützter Apache-Module wiemod_rewrite
.- Entwicklung:
DEBUG
- Staging:
WARN
- Produktion:
ERROR
- Entwicklung:
-
aemdispatcher
listet Protokollmeldungen aus den Dispatcher-Modulen auf, einschließlich Filtern und Bereitstellen aus Cache-Nachrichten.- Entwicklung:
DEBUG
- Staging:
WARN
- Produktion:
ERROR
- Entwicklung:
Cloud Manager cloud-manager
Adobe Cloud Manager ermöglicht den tageweisen Download von Protokollen über die Aktion „Protokolle herunterladen“ einer Umgebung.
Diese Protokolle können über beliebige Protokollanalyse-Tools heruntergeladen und überprüft werden.
Adobe I/O-CLI mit Cloud Manager-Plug-in aio
Adobe Cloud Manager unterstützt den Zugriff auf AEM as a Cloud Service-Protokolle über die Adobe I/O-CLI mit dem Cloud Manager-Plug-in für die Adobe I/O-CLI.
Richten Sie zunächst Adobe I/O mit dem Cloud Manager-Plug-in ein.
Stellen Sie sicher, dass die entsprechende Programm-ID und Umgebungs-ID identifiziert wurden, und listen Sie mit list-available-log-options die Protokolloptionen auf, die zum Tailing oder Herunterladen von Protokollen verwendet werden.
$ aio cloudmanager:list-programs
Program Id Name Enabled
14304 Program 1 true
11454 Program 2 true
11502 Program 3 true
$ aio config:set cloudmanager_programid <PROGRAM ID>
$ aio cloudmanager:list-environments
Environment Id Name Type Description
22295 program-3-dev dev
22310 program-3-prod prod
22294 program-3-stage stage
$ aio cloudmanager:list-available-log-options <ENVIRONMENT ID>
Environment Id Service Name
22295 author aemaccess
22295 author aemerror
22295 author aemrequest
22295 publish aemaccess
22295 publish aemerror
22295 publish aemrequest
22295 dispatcher httpdaccess
22295 dispatcher httpderror
22295 dispatcher aemdispatcher
Tailing von Protokollen aio-cli-tail-logs
Die Adobe I/O-CLI bietet mithilfe des Befehls tail-logs die Möglichkeit zum Echtzeit-Tailing von Protokollen von AEM as a Cloud Service. Das Tailing ist nützlich, um Echtzeit-Protokollaktivitäten zu beobachten, während Aktionen in der AEM as a Cloud Service-Umgebung ausgeführt werden.
$ aio config:set cloudmanager_programid <PROGRAM ID>
$ aio cloudmanager:tail-logs <ENVIRONMENT ID> <SERVICE> <NAME>
Andere Befehlszeilenwerkzeuge wie grep
können zusammen mit tail-logs
zur Isolierung relevanter Protokolleinträgen verwendet werden, z. B.:
$ aio cloudmanager:tail-logs 12345 author | grep com.example.MySlingModel
Es lassen sich aber auch nur die Protokollanweisungen anzeigen, die von com.example.MySlingModel
generiert wurden oder diese Zeichenfolge enthalten.
Herunterladen von Protokollen aio-cli-download-logs
Die Adobe I/O-CLI bietet die Möglichkeit, Protokolle von AEM as a Cloud Service mithilfe des Befehls download-logs herunterzuladen. Das Endergebnis ist dabei dasselbe wie beim Herunterladen der Protokolle über die Cloud Manager-Web-Benutzeroberfläche, mit folgendem Unterschied: Über den Befehl download-logs
werden Protokolle tageübergreifend konsolidiert, ausgehend davon, wie viele Protokolltage angefordert werden.
$ aio config:set cloudmanager_programid <PROGRAM ID>
$ aio cloudmanager:download-logs <ENVIRONMENT> <SERVICE> <NAME> <DAYS>
Grundlegendes zu Protokollen
Protokolle in AEM as a Cloud Service verfügen über mehrere Pods, durch die Protokolleinträge in die Protokolle geschrieben werden. Da mehrere AEM-Instanzen in dieselbe Protokolldatei schreiben, ist es wichtig, zu verstehen, wie beim Debugging eine Analyse durchgeführt und Rauschen reduziert werden kann. Zur Erläuterung wird das folgende aemerror
-Protokoll-Snippet verwendet:
01.01.2020 12:00:00.000 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-1111] *DEBUG* [qtp2078364989-269] com.example.components.impl.ExampleModelImpl Preparing to collect resources
01.01.2020 12:00:01.002 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-2222] *WARN* [qtp40782847611-87] com.example.services.impl.ExampleServiceImpl Unable to resolve resource [ /content/example ] to a resource. Aborting.
01.01.2020 12:00:02.003 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-1111] *ERROR* [qtp2078364989-269] com.example.components.impl.ExampleModelImpl Unable to collect any resources
Mithilfe der Pod-IDs, dem Datenpunkt nach dem Datum und der Uhrzeit, können die Protokolle nach Pod oder AEM-Instanz im Service zusammengestellt werden, sodass die Ausführung des Codes einfacher verfolgt und nachvollzogen werden kann.
Pod cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-1111
01.01.2020 12:00:00.000 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-1111] *DEBUG* [qtp2078364989-269] com.example.components.impl.ExampleModelImpl Preparing to collect resources
01.01.2020 12:00:02.003 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-1111] *ERROR* [qtp2078364989-269] com.example.components.impl.ExampleModelImpl Unable to collect any resources
Pod cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-2222
01.01.2020 12:00:01.002 [cm-p12345-e56789-aem-author-abcdefg-2222] *WARN* [qtp2078364989-269] com.example.services.impl.ExampleServiceImpl Unable to resolve resource [ /content/example ] to a resource. Aborting.
Empfohlene Protokollebenen log-levels
Adobe empfiehlt im Allgemeinen die folgenden Protokollebenen nach AEM as a Cloud Service-Umgebung:
- Lokale Entwicklung (AEM SDK):
DEBUG
- Entwicklung:
DEBUG
- Staging:
WARN
- Produktion:
ERROR
Die optimale Protokollebene für jeden Umgebungstyp wird mit AEM as a Cloud Service festgelegt. Die Protokollebenen werden dabei im Code beibehalten.
- Java-Protokollkonfigurationen werden in OSGi-Konfigurationen beibehalten
- Apache-Webserver- und Dispatcher-Protokollebenen werden im Dispatcher-Projekt erfasst
Daher ist zur Änderung eine Bereitstellung erforderlich.
Umgebungsspezifische Variablen zum Festlegen von Java-Protokollebenen
Eine Alternative zum Festlegen bekannter, statischer Java-Protokollebenen für jede Umgebung besteht darin, Protokollebenen mithilfe umgebungsspezifischer Variablen von AEM als Cloud Service zu parametrisieren, sodass die Werte dynamisch über die Adobe I/O-CLI mit dem Cloud Manager-Plug-in geändert werden können.
Die OSGi-Protokollierungskonfigurationen müssen aktualisiert werden, um die umgebungsspezifischen Variablenplatzhalter verwenden zu können. Die Standardwerte für die Protokollierungsebenen sollten gemäß den Adobe-Empfehlungen festgelegt werden. Zum Beispiel:
/apps/example/config/org.apache.sling.commons.log.LogManager.factory.config~example.cfg.json
{
...
"org.apache.sling.commons.log.names": ["com.example"],
"org.apache.sling.commons.log.level": "$[env:LOG_LEVEL;default=DEBUG]"
...
}
Dieser Ansatz hat Nachteile, die berücksichtigt werden müssen:
- Es ist nur eine begrenzte Anzahl von Umgebungsvariablen zulässig, und beim Erstellen einer Variablen zur Verwaltung der Protokollebene wird eine verwendet.
- Umgebungsvariablen können programmgesteuert über Cloud Manager, Adobe I/O CLI, und Cloud Manager-HTTP-APIs verwaltet werden.
- Änderungen an Umgebungsvariablen müssen von einem unterstützten Tool manuell zurückgesetzt werden. Wird eine Umgebung mit hohem Traffic, z. B. die Produktionsumgebung, nicht auf eine weniger ausführliche Protokollebene zurückgesetzt, werden die Protokolle möglicherweise mit Einträgen überschwemmt und die AEM-Leistung beeinträchtigt.
Umgebungsspezifische Variablen funktionieren nicht bei Apache-Webserver- oder Dispatcher-Protokollkonfigurationen, da diese nicht über die OSGi-Konfiguration konfiguriert sind.