Testen der Code-Qualität code-quality-testing
Erfahren Sie, wie das Testen der Code-Qualität von Pipelines funktioniert und wie damit die Qualität Ihrer Bereitstellungen verbessert werden kann.
Einführung introduction
Beim Testen der Code-Qualität wird Ihr Programm-Code anhand eines Satzes von Qualitätsregeln bewertet. Dabei handelt es sich um das Kernziel einer reinen Code-Qualitäts-Pipeline, die unmittelbar nach dem Erstellungsschritt in allen produktionsfremden und Produktions-Pipelines ausgeführt wird.
Weitere Informationen zu den verschiedenen Pipelines finden Sie unter Konfigurieren Ihrer CI/CD-Pipeline.
Code-Qualitätsregeln understanding-code-quality-rules
Beim Testen der Code-Qualität wird der Quell-Code gescannt, um sicherzustellen, dass er bestimmte Qualitätskriterien erfüllt. Dies ist durch eine Kombination aus SonarQube und der Prüfung auf Inhaltspaketebene mithilfe von OakPAL implementiert. Es gibt über 100 Regeln, die generische Java-Regeln und AEM-spezifische Regeln kombinieren. Einige der AEM-spezifischen Regeln werden auf der Grundlage der Best Practices aus dem AEM Engineering erstellt und werden als benutzerspezifische Code-Qualitätsregeln bezeichnet.
Dreistufige Bewertungen three-tiered-gate
Probleme, die durch das Testen der Code-Qualität erkannt werden, werden einer von drei Kategorien zugewiesen.
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Kritisch: Hierbei handelt es sich um vom Test identifizierte Probleme, die zu einem sofortigen Pipeline-Fehler führen.
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Wichtig: Hierbei handelt es sich um Probleme, durch die die Pipeline angehalten wird. Bereitstellungs-Manager, Projekt-Manager oder Geschäftsinhaber können die Probleme außer Kraft setzen. In diesem Fall wird die Pipeline fortgesetzt. Sie können die Probleme aber auch akzeptieren. In diesem Fall stoppt die Pipeline mit einem Fehler.
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Info: Hierbei handelt es sich um Probleme, die ausschließlich zu Informationszwecken bereitgestellt werden und keine Auswirkungen auf die Pipeline-Ausführung haben
Bewertungen ratings
Die Ergebnisse dieses Schritts werden als Bewertung bereitgestellt.
In der folgenden Tabelle sind die Bewertungen und Fehlerschwellenwerte für die einzelnen Kategorien „Kritisch“, „Wichtig“ und „Information“ zusammengefasst.
B = mindestens 1 kleinere Schwachstelle
C = mindestens 1 größere Schwachstelle
D = mindestens 1 kritische Schwachstelle
E = mindestens 1 Schwachstelle der Kategorie „Blocker“
B = mindestens 1 kleinerer Fehler
C = mindestens 1 größerer Fehler
D = mindestens 1 kritischer Fehler
E = mindestens 1 Fehler der Kategorie „Blocker“
Definiert durch die ausstehenden Kosten für die Behebung von Code-Fehlern als Prozentsatz der Zeit, die bereits in das Programm investiert wurde
- A = <=5 %
- B = 6-10 %
- C = 11-20 %
- D = 21-50 %
- E = >50 %
Definiert durch eine Mischung aus Zeilenabdeckung der Einheitstests und Bedingungsabdeckung nach der Formel:Coverage = (CT + CF + LC)/(2*B + EL)
CT
= Bedingungen wurden mindestens einmal während der Ausführung der Einheitentests zutrue
ausgewertetCF
= Bedingungen wurden mindestens einmal während der Ausführung der Einheitentests zufalse
ausgewertetLC
= abgedeckte Zeilen = lines_to_cover - uncovered_linesB
= Gesamtzahl der BedingungenEL
= Gesamtzahl der ausführbaren Zeilen (lines_to_cover)
Definiert als die Anzahl der Zeilen, die in doppelten Blöcken enthalten sind. Ein Code-Block gilt unter den folgenden Bedingungen als dupliziert.
Nicht-Java-Projekte:
- Es sollten mindestens 100 aufeinanderfolgende und duplizierte Token vorhanden sein.
- Diese Token sollten sich mindestens wie folgt verteilen:
- 30 Codezeilen für COBOL
- 20 Codezeilen für ABAP
- 10 Codezeilen für andere Sprachen
Java-Projekte:
- Unabhängig von der Anzahl der Token und Zeilen sollte es mindestens 10 aufeinanderfolgende und duplizierte Anweisungen geben.
Unterschiede bei Einzügen sowie Zeichenfolgenliteralen werden beim Erkennen von Duplikaten ignoriert.
Umgang mit falsch positiven Treffern dealing-with-false-positives
Das Verfahren zur Qualitätsprüfung ist nicht perfekt. Mitunter werden fälschlicherweise Probleme identifiziert, die eigentlich nicht problematisch sind. Dies wird als falsch positiv bezeichnet.
In diesen Fällen kann der Quell-Code mit der standardmäßigen @SuppressWarnings
-Java-Anmerkung kommentiert werden. Dabei wird die Regel-ID als Anmerkungsattribut angegeben. Ein häufiges Problem besteht etwa darin, dass die SonarQube-Regel zur Erkennung hartcodierter Kennwörter in Bezug auf die Identifizierung eines hartcodierten Kennworts „aggressiv“ sein kann.
Der folgende Code ist in einem AEM-Projekt, das eine Verbindung zu einem externen Service herstellen soll, relativ häufig.
@Property(label = "Service Password")
private static final String PROP_SERVICE_PASSWORD = "password";
SonarQube weist dann auf eine Schwachstelle der Kategorie „Blocker“ hin. Nach Prüfung des Codes erkennen Sie, dass es sich nicht um eine Schwachstelle handelt, und kommentieren dies mit der entsprechenden Regel-ID.
@SuppressWarnings("squid:S2068")
@Property(label = "Service Password")
private static final String PROP_SERVICE_PASSWORD = "password";
Wenn der Code allerdings tatsächlich so lautete:
@Property(label = "Service Password", value = "mysecretpassword")
private static final String PROP_SERVICE_PASSWORD = "password";
Dann bestünde die richtige Lösung darin, das hartcodierte Kennwort zu entfernen.
@SuppressWarnings
-Anmerkung so spezifisch wie möglich zu gestalten, d. h. nur die spezifische Anweisung oder den Block, der das Problem verursacht, zu kommentieren, ist es möglich, auf Klassenebene zu kommentieren.Optimierung der Inhaltspaketüberprüfung content-package-scanning-optimization
Im Rahmen des Qualitätsanalyseprozesses führt Cloud Manager eine Analyse der vom Maven-Build erzeugten Inhaltspakete durch. Cloud Manager bietet Optimierungen zur Beschleunigung dieses Prozesses an, die wirksam sind, wenn bestimmte Verpackungseinschränkungen beachtet werden. Am wichtigsten ist die Optimierung, die für Projekte durchgeführt wird, die ein einzelnes Inhaltspaket ausgeben, das im Allgemeinen als „all“-Paket bezeichnet wird und eine Reihe andere Inhaltspakete enthält, die durch den Build erzeugt und als übersprungen markiert wurden. Wenn Cloud Manager dieses Szenario erkennt, wird nicht das gesamte Paket entpackt, sondern die einzelnen Inhaltspakete werden direkt gescannt und auf der Grundlage von Abhängigkeiten sortiert. Betrachten Sie zum Beispiel die folgende Build-Ausgabe.
all/myco-all-1.0.0-SNAPSHOT.zip
(Inhaltspaket)ui.apps/myco-ui.apps-1.0.0-SNAPSHOT.zip
(übersprungenes Inhaltspaket)ui.content/myco-ui.content-1.0.0-SNAPSHOT.zip
(übersprungenes Inhaltspaket)
Wenn die beiden übersprungenen Inhaltspakete die einzigen Elemente innerhalb von myco-all-1.0.0-SNAPSHOT.zip
sind, werden die beiden eingebetteten Pakete anstelle des gesamten Inhaltspakets („all“) gescannt.
Bei Projekten, die Dutzende von eingebetteten Paketen produzieren, kann diese Optimierung nachweislich bis zu 10 Minuten pro Pipeline-Ausführung einsparen.
Ein Sonderfall kann eintreten, wenn das Inhaltspaket „all“ eine Kombination aus übersprungenen Inhaltspaketen und OSGi-Bundles enthält. Wenn myco-all-1.0.0-SNAPSHOT.zip
beispielsweise die beiden zuvor erwähnten eingebetteten Pakete und ein oder mehrere OSGi-Bundles enthält, wird ein neues, minimales Inhaltspaket nur mit den OSGi-Bundles erstellt. Dieses Paket hat immer die Bezeichnung cloudmanager-synthetic-jar-package
und die darin enthaltenen Bundles werden in /apps/cloudmanager-synthetic-installer/install
abgelegt.
- Diese Optimierung hat keine Auswirkungen auf die Pakete, die in AEM bereitgestellt werden.
- Da der Abgleich zwischen den eingebetteten Inhaltspaketen und den übersprungenen Inhaltspaketen auf Dateinamen basiert, kann diese Optimierung nicht durchgeführt werden, wenn mehrere übersprungene Inhaltspakete genau denselben Dateinamen haben oder wenn der Dateiname während des Einbettens geändert wird.