Attributionsmodelle und Lookback-Fenster
Das Attributionskonzept in Adobe Analytics erfordert zwei Komponenten:
- Attributionsmodell: Das Modell beschreibt die Verteilung der Konversionen auf die Hits in einer Gruppe. Zum Beispiel Erstkontakt oder Letztkontakt.
- Attributions-Lookback-Fenster: Das Lookback-Fenster beschreibt, welche Gruppierungen der Hits für das jeweilige Modell berücksichtigt werden. Beispiel: Besuch oder Besucher.
Attributionsmodelle
2^(-t/halflife)
, wobei t
die Zeit zwischen einem Touchpoint und einer Konversion ist. Alle Touchpoints werden dann auf 100 % normalisiert.Lookback-Fenster
Ein Lookback-Fenster ist der Zeitraum, der für eine Konversion rückblickend bei der Erfassung von Touchpoints berücksichtigt werden sollte. Attributionsmodelle, die der ersten Interaktion mehr Gewicht zuschreiben, sehen bei der Anzeige verschiedener Lookback-Fenster größere Unterschiede.
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Besuchs-Lookback-Fenster: Sieht bis zum Beginn eines Besuchs zurück, bei dem eine Konversion stattgefunden hat. Besuchs-Lookback-Fenster sind klein, da sie nicht über den Besuch hinausblicken. Besuchs-Lookback-Fenster berücksichtigen die geänderte Besuchsdefinition in Virtual Report Suites.
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Besucher-Lookback-Fenster: Betrachtet alle Besuche bis zum 1. des Monats des aktuellen Datumsbereichs. Besucher-Lookback-Fenster sind groß, da sie viele Besuche umfassen können. Bei der Besucher-Lookback-Funktion werden alle Werte ab dem Monatsanfang des Datumsbereichs des Berichts berücksichtigt. Wenn der Datumsbereich des Berichts beispielsweise zwischen dem 15. September und dem 30. September liegt, liegt der Besucher-Lookback-Datumsbereich zwischen dem 1. September und dem 30. September.
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Benutzerdefiniertes Lookback-Fenster: Ermöglicht Ihnen, das Attributionsfenster über den Datumsbereich des Berichts hinaus auf maximal 90 Tage zu erweitern. Benutzerdefinierte Lookback-Fenster werden bei jeder Konversion im Berichtszeitraum ausgewertet. Beispiel: Bei einer Konversion am 20. Februar würde ein Lookback-Fenster von 10 Tagen alle Touchpoints der Dimension vom 10. bis 20. Februar im Attributionsmodell auswerten.
Im Folgenden finden Sie ein Video zu benutzerdefinierten Lookback-Fenstern:
embed
Beispiel
Siehe folgendes Beispiel:
- Am 15. September gelangt ein Besucher über Paid Search zu Ihrer Site und verlässt sie dann.
- Am 18. September gelangt der Besucher erneut über einen Link in sozialen Medien zu Ihrer Site, den er von einem Freund erhalten hat. Er fügt mehrere Artikel zum Warenkorb hinzu, erwirbt aber nichts.
- Am 24. September sendet Ihr Marketing-Team eine E-Mail mit einem Coupon für einige der Artikel im Warenkorb. Der Coupon wird angewendet, der Besucher ruft aber mehrere andere Websites auf, um zu sehen, ob andere Coupons verfügbar sind. Er findet einen weiteren über eine Display-Anzeige und kauft dann letztendlich für 50 Euro ein.
Je nach Lookback-Fenster und Attributionsmodell erhalten Kanäle eine unterschiedliche Gewichtung. Im Folgenden finden Sie einige interessante Beispiele:
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Bei Verwendung von Erstkontakt und einem Besuchs-Lookback-Fenster betrachtet die Attribution nur den dritten Besuch. E-Mail kam vor Display-Anzeige, sodass E-Mail 100 % des Kaufs von 50 Euro zugeschrieben werden.
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Mithilfe von Erstkontakt und einem Besucher-Lookback-Fenster betrachtet die Attribution alle drei Besuche. Paid Search kam zuerst, sodass Paid Search 100 % des Kaufs von 50 Euro zugeschrieben werden.
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Bei Verwendung eines linearen Fensters und eines Besuchs-Lookback-Fensters wird die Gewichtung zwischen E-Mail und Display-Anzeige aufgeteilt. Beiden Kanälen werden jeweils 25 Euro zugeschrieben.
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Die Gewichtung wird mithilfe eines linearen Fensters und eines Besucher-Lookback-Fensters zwischen Paid Search, Social Media, E-Mail und Display-Anzeige aufgeteilt. Jedem Kanal werden für diesen Kauf 12,50 Euro zugeschrieben.
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Mithilfe des J-förmigen Fensters und eines Besucher-Lookback-Fensters wird die Gewichtung zwischen Paid Search, Social Media und Display-Anzeige aufgeteilt.
- Der Display-Anzeige werden 60 %, also 30 Euro, zugeschrieben.
- Paid Search werden 20 %, also 10 Euro, zugeschrieben.
- Die restlichen 20 % werden zwischen Social Media und E-Mail aufgeteilt (jeweils 5 Euro).
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Bei Verwendung von Zeitverfall und einem Besucher-Lookback-Fenster wird die Gewichtung zwischen Paid Search, Social Media, E-Mail und Display-Anzeige aufgeteilt. Verwendung der standardmäßigen 7-Tage-Halbwertszeit:
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Abstand von 0 Tagen zwischen Display-Touchpoint und Konversion.
2^(-0/7) = 1
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Abstand von 0 Tagen zwischen E-Mail-Touchpoint und Konversion.
2^(-0/7) = 1
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Abstand von 6 Tagen zwischen Social-Media-Touchpoint und Konversion.
2^(-6/7) = 0.552
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Abstand von 9 Tagen zwischen Paid-Search-Touchpoint und Konversion.
2^(-9/7) = 0.41
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Die Normalisierung dieser Werte führt zu Folgendem:
- Display-Anzeige: 33,8 %, 16,88 Euro
- E-Mail: 33,8 %, 16,88 Euro
- Social Media: 18,6 %, 9,32 Euro
- Paid Search: 13,8 %, 6,92 Euro
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